Jäger & Sammler
in der zeitgenössischen Kunst

21. September – 11. Januar 2015
1
2

Mit Werken von David Chancellor, Henry Coombes, Sinje Dillenkofer, Mark Dion, Daniel & Geo Fuchs, Christian Gonzenbach, Roderick Hietbrink, Carsten Höller, Christian Jankowski, William Lamson, Claus Kienle, Isa Melsheimer, Guy Oberson, Simona Pries, Glen Rubsamen, Erik Schmidt, Andreas Slominski, TINKEBELL und Francis Zeischegg.

Längst ist die Zeit vorbei, da wir die Flora und Fauna der alten Welt als Jäger und Sammler auf der Suche nach Essbarem durchstreiften. Doch ist dieses Kapitel der Menschheitsgeschichte wirklich abgeschlossen? Sind Jagdtrieb und Sammelleidenschaft nicht immer noch Motoren menschlichen Handelns? Wie viel »Jäger und Sammler« steckt also noch in uns, fragen Gegenwartskünstler wie Christian Jankowski, der in seiner Video-Performance Die Jagd seine Beute mit Pfeil und Bogen im Supermarkt erlegt.

Jagen und Sammeln greifen als zwei elementare Kulturtechniken, als zwei Wege der Auseinandersetzung mit und der Aneignung von Natur immer noch eng ineinander. Im Horten der erlegten Tiere als Trophäen wird der Jäger zum Sammler, auf der Suche nach seltenen Stücken der Sammler zum Jäger. Aus ganz unterschiedlichen Perspektiven vermittelten die an der Ausstellung beteiligten Künstlerinnen und Künstler ungewöhnliche und anrührende, scharfsichtige und durchaus kritische Bilder vom Jagen und Sammeln.

Bereits vor dem Museumseingang traf der Besucher im Schlosspark auf ein üppig eingerichtetes Jagdversteck (The Glutton / Der Schlemmer) des amerikanischen Künstlers Mark Dion. Zugleich wurde er vom erhöhten Posten eines Jägersitzes ins Visier genommen, den Francis Zeischegg eigens für die Ausstellung konstruiert hatte. Man bestieg den Hochsitz (Blind) und blickte durch schachtartige Fensteröffnungen, die Zitate von Beobachtungsbunkern ehemaliger DDR-Grenzanlagen sind…

Der mächtige Hirschgeweih-Lüster im Jagdzimmer von Schloss Morsbroich, das den historischen Bezugspunkt dieser Ausstellung bildet, konnte eigens für die Ausstellung rekonstruiert werden. Im holzgetäfelten Ambiente des Herrensalons führt dieser Geweihleuchter nun dauerhaft die Geschichte dieses Schlosses vor Augen, in der sich die Jagd und das Sammeln von Kunst verbinden.

Kurator der Ausstellung war Fritz Emslander.

Die Ausstellung wird im Rahmen einer Kooperation mit den Galerien der Stadt Esslingen am Neckar vom 14. März bis zum 17. Mai 2015 in der Villa Merkel, Esslingen, gezeigt.

1
Henry Coombes
Laddy and the Lady, 2006
Video, Farbe, Sound, Still, 11 Min.
Courtesy der Künstler und Galerie Jette Rudolph
© Henry Coombes

2
Mark Dion
Caveman, 2009
Garderobenständer, Fellumhang (Wildschwein), Halskette mit Keilerzähnen,
Speer mit Steinspitze,
Axt, Höhe 210 cm

3
Roderick Hietbrink
My Father’s Nature, 2011
HD Video, Farbe, Sound, Still, 5:28 Min.
Courtesy der Künstler
© Roderick Hietbrink

 

 

 

Jäger & Sammler
in der zeitgenössischen Kunst

21. September – 11. Januar 2015
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Mit Werken von David Chancellor, Henry Coombes, Sinje Dillenkofer, Mark Dion, Daniel & Geo Fuchs, Christian Gonzenbach, Roderick Hietbrink, Carsten Höller, Christian Jankowski, William Lamson, Claus Kienle, Isa Melsheimer, Guy Oberson, Simona Pries, Glen Rubsamen, Erik Schmidt, Andreas Slominski, TINKEBELL und Francis Zeischegg.

Längst ist die Zeit vorbei, da wir die Flora und Fauna der alten Welt als Jäger und Sammler auf der Suche nach Essbarem durchstreiften. Doch ist dieses Kapitel der Menschheitsgeschichte wirklich abgeschlossen? Sind Jagdtrieb und Sammelleidenschaft nicht immer noch Motoren menschlichen Handelns? Wie viel »Jäger und Sammler« steckt also noch in uns, fragen Gegenwartskünstler wie Christian Jankowski, der in seiner Video-Performance Die Jagd seine Beute mit Pfeil und Bogen im Supermarkt erlegt.

Jagen und Sammeln greifen als zwei elementare Kulturtechniken, als zwei Wege der Auseinandersetzung mit und der Aneignung von Natur immer noch eng ineinander. Im Horten der erlegten Tiere als Trophäen wird der Jäger zum Sammler, auf der Suche nach seltenen Stücken der Sammler zum Jäger. Aus ganz unterschiedlichen Perspektiven vermittelten die an der Ausstellung beteiligten Künstlerinnen und Künstler ungewöhnliche und anrührende, scharfsichtige und durchaus kritische Bilder vom Jagen und Sammeln.

Bereits vor dem Museumseingang traf der Besucher im Schlosspark auf ein üppig eingerichtetes Jagdversteck (The Glutton / Der Schlemmer) des amerikanischen Künstlers Mark Dion. Zugleich wurde er vom erhöhten Posten eines Jägersitzes ins Visier genommen, den Francis Zeischegg eigens für die Ausstellung konstruiert hatte. Man bestieg den Hochsitz (Blind) und blickte durch schachtartige Fensteröffnungen, die Zitate von Beobachtungsbunkern ehemaliger DDR-Grenzanlagen sind…

Der mächtige Hirschgeweih-Lüster im Jagdzimmer von Schloss Morsbroich, das den historischen Bezugspunkt dieser Ausstellung bildet, konnte eigens für die Ausstellung rekonstruiert werden. Im holzgetäfelten Ambiente des Herrensalons führt dieser Geweihleuchter nun dauerhaft die Geschichte dieses Schlosses vor Augen, in der sich die Jagd und das Sammeln von Kunst verbinden.

Kurator der Ausstellung war Fritz Emslander.

Die Ausstellung wird im Rahmen einer Kooperation mit den Galerien der Stadt Esslingen am Neckar vom 14. März bis zum 17. Mai 2015 in der Villa Merkel, Esslingen, gezeigt.

1
Henry Coombes
Laddy and the Lady, 2006
Video, Farbe, Sound, Still, 11 Min.
Courtesy der Künstler und Galerie Jette Rudolph
© Henry Coombes

2
Mark Dion
Caveman, 2009
Garderobenständer, Fellumhang (Wildschwein), Halskette mit Keilerzähnen,
Speer mit Steinspitze,
Axt, Höhe 210 cm

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Roderick Hietbrink
My Father’s Nature, 2011
HD Video, Farbe, Sound, Still, 5:28 Min.
Courtesy der Künstler
© Roderick Hietbrink

 

 

 

Veranstaltungen

Brigitte Oleschinski
28. September

Schmierglanz Musen. Wie Dichten sich überträgt

Performance im Rahmen der Barbara Köhler Lyrik Lectures

19 Uhr

Wo das Mofamädchen auf die Musen trifft: Gedichte, wissen wir, entstehen in unerschöpflichen Austauschprozessen, sie bilden und vermehren sich bei jedem Lesen, Hören, Sprechen neu. In ihrer Performance lädt Brigitte Oleschinski Sie ein, ihr auf die Nebenspuren poetischer Symbiosen und Verwandlungen zu folgen in das utopische Summen einer nachapokalyptischen Zukunft...

director’s cut: 1 Kunstwerk
21. September, 28. September, 12. Oktober, 19. Oktober, 26. Oktober

im Gespräch mit Jörg van den Berg

Fast jeden Donnerstag nach Schließung des Museums, also um 17 Uhr (bitte vergewissern Sie sich tagesaktuell über unsere Homepage bzw. über Mail oder Telefon), lade ich Sie herzlich ein, mit mir vor ein Werk unserer aktuellen Inszenierungen zu treten und die Arbeit am Kunstwerk gemeinsam aufzunehmen...

Behind the scenes: Die Werkstatt Morsbroich Gabriela Oberkofler
14. Oktober, 15. Oktober

Wandmalerei mit Fineliner

Samstag 14.10 – Sonntag 15.10, 11 bis 16 Uhr
10 bis 14 Jahre

Willst du live dabei sein, wenn ein neues Kunstwerk in einem Museum entsteht? In diesem Workshop ist das möglich! Gabriela Oberkofler gehört mit sieben weiteren Künstler:innen zur Werkstatt Morsbroich. Über mehrere Jahre sind diese eingeladen vieles in Morsbroich zu verändern. In dieser Veranstaltungsreihe könnt ihr hinter die Kulissen des Museums schauen und erleben, wie die Künstler:innen arbeiten...

Und wer bin ich?
1. Oktober

11 bis 17 Uhr
Eintritt frei

Der Aktionstag der Frühen Hilfen im Museum Morsbroich

Zum Aktionstag Und wer bin ich? laden wir Euch ins Museum Morsbroich ein! Im Zentrum steht das Thema ›Ich‹. Wer bin ich? Und wer bist Du? Und wer sind wir zusammen?