Burhan Doğançay
Zeichen an der Wand

18. März – 26. August 2018
1
2
3

„Die Wände, die mich anziehen, wurden von der Natur und von den Menschen bearbeitet, so dass sie ein Spiegel ihres jeweiligen Umfelds sind. Es sind sprechende Wände, auf denen Menschen ihre Frustrationen und Hoffnungen zum Ausdruck bringen.“
(Doğançay 2008)

Der türkisch-amerikanische Künstler Burhan Doğançay (1929–2013) erlangte mit seinen Urban Walls internationale Bekanntheit. Über einen Zeitraum von fast fünf Jahrzehnten fotografierte er in mehr als 100 Ländern Hauswände und Fassaden. Die in aller Welt gefundenen und seit 1963 künstlerisch bearbeiteten Plakate, Hinweisschilder, Graffiti, Slogans und Schriftzüge sind für Doğançay Anzeichen des kulturellen wie auch des politischen Klimas. Hier offenbare sich die wahre Persönlichkeit einer Stadt.

Doğançay gestaltete in mehreren großen Werkgruppen von Papierarbeiten und Gemälden immer wieder das, was sich an den Oberflächen städtischer Wände abzeichnet, aber auch das, was dahinter liegt, was überklebt oder übermalt wurde und in seinen Werken wieder zum Vorschein kommt. Die „Zeichen an der Wand“ sind das Thema seiner Kunst. An den Wänden der Städte sah Doğançay, wie sich ein soziales Netzwerk avant la lettre entspann, und war fasziniert davon, dass sich die Botschaften dort ständig änderten und durch neue ersetzt wurden.

Doğançay hat die Wände der Stadt wie ein offenes Buch gelesen. Er bewahrte das Übersehene, Periphere und Flüchtige und übersetzte es in seine Kunst. Mit ihr verschafft er einer Vielfalt von Stimmen Gehör. Die Direktheit und Spontaneität, mit der sich Kreativität im urbanen Raum entfaltet, fesselten ihn sein Leben lang und ließen ein vielschichtiges, durch und durch kosmopolitisches Œuvre entstehen.

Die Ausstellung geht von drei Schenkungen aus, die das Museum Morsbroich seit 2015 erhalten hat, und ist eine Kooperation mit der Albertina Wien als Hauptleihgeberin. Ergänzt wird die Präsentation durch eine kleine Auswahl von Fotografien, die mit dem Kamerablick des Künstlers einige der Wände zeigen, die für Doğançay Spiegel von Gesellschaft und Zeit waren, ein unerschöpfliches Motiv.

Kurator der Ausstellung ist Fritz Emslander, Leiter der Grafischen Sammlung.


In der Reihe der Publikationen der Grafischen Sammlung erscheint im Verlag für moderne Kunst ein Katalog mit Essays von Fritz Emslander und Burcu Dogramaci (64 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen; 12 € an der Museumskasse, 18 € im Buchhandel).

1

Burhan Doğançay
Mysterious Eyes
1990
Collage, Gouache, Acryl, Fumage auf Papier
76,5 x 57,5 cm
Albertina, Wien

 

2

Burhan Doğançay
A & O
1973
Gouache, Fumage
34 x 35,4 cm 
Museum Folkwang, Essen

 

3

Burhan Doğançay
Peace Sign in Israel
1975
Mixed Media auf Leinwand
122 x 122 cm
Museum Morsbroich, Leverkusen; Schenkung der Burhan-Angela Doğançay Foundation

Mit freundlicher Unterstützung
Informationsverarbeitung Leverkusen GmbH

Abb. Homepage:
Burhan Doğançay, Buenos Aires, Argentina, 1988, Fotografie, 125 × 80 cm;
Siegerlandmuseum im Oberen Schloss Siegen

Von 1. bis 26. Mai 2018 bleibt die Ausstellung wegen Umbauarbeiten im Haus geschlossen.

Burhan Doğançay
Zeichen an der Wand

18. März – 26. August 2018
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„Die Wände, die mich anziehen, wurden von der Natur und von den Menschen bearbeitet, so dass sie ein Spiegel ihres jeweiligen Umfelds sind. Es sind sprechende Wände, auf denen Menschen ihre Frustrationen und Hoffnungen zum Ausdruck bringen.“
(Doğançay 2008)

Der türkisch-amerikanische Künstler Burhan Doğançay (1929–2013) erlangte mit seinen Urban Walls internationale Bekanntheit. Über einen Zeitraum von fast fünf Jahrzehnten fotografierte er in mehr als 100 Ländern Hauswände und Fassaden. Die in aller Welt gefundenen und seit 1963 künstlerisch bearbeiteten Plakate, Hinweisschilder, Graffiti, Slogans und Schriftzüge sind für Doğançay Anzeichen des kulturellen wie auch des politischen Klimas. Hier offenbare sich die wahre Persönlichkeit einer Stadt.

Doğançay gestaltete in mehreren großen Werkgruppen von Papierarbeiten und Gemälden immer wieder das, was sich an den Oberflächen städtischer Wände abzeichnet, aber auch das, was dahinter liegt, was überklebt oder übermalt wurde und in seinen Werken wieder zum Vorschein kommt. Die „Zeichen an der Wand“ sind das Thema seiner Kunst. An den Wänden der Städte sah Doğançay, wie sich ein soziales Netzwerk avant la lettre entspann, und war fasziniert davon, dass sich die Botschaften dort ständig änderten und durch neue ersetzt wurden.

Doğançay hat die Wände der Stadt wie ein offenes Buch gelesen. Er bewahrte das Übersehene, Periphere und Flüchtige und übersetzte es in seine Kunst. Mit ihr verschafft er einer Vielfalt von Stimmen Gehör. Die Direktheit und Spontaneität, mit der sich Kreativität im urbanen Raum entfaltet, fesselten ihn sein Leben lang und ließen ein vielschichtiges, durch und durch kosmopolitisches Œuvre entstehen.

Die Ausstellung geht von drei Schenkungen aus, die das Museum Morsbroich seit 2015 erhalten hat, und ist eine Kooperation mit der Albertina Wien als Hauptleihgeberin. Ergänzt wird die Präsentation durch eine kleine Auswahl von Fotografien, die mit dem Kamerablick des Künstlers einige der Wände zeigen, die für Doğançay Spiegel von Gesellschaft und Zeit waren, ein unerschöpfliches Motiv.

Kurator der Ausstellung ist Fritz Emslander, Leiter der Grafischen Sammlung.


In der Reihe der Publikationen der Grafischen Sammlung erscheint im Verlag für moderne Kunst ein Katalog mit Essays von Fritz Emslander und Burcu Dogramaci (64 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen; 12 € an der Museumskasse, 18 € im Buchhandel).

1

Burhan Doğançay
Mysterious Eyes
1990
Collage, Gouache, Acryl, Fumage auf Papier
76,5 x 57,5 cm
Albertina, Wien

 

2

Burhan Doğançay
A & O
1973
Gouache, Fumage
34 x 35,4 cm 
Museum Folkwang, Essen

 

3

Burhan Doğançay
Peace Sign in Israel
1975
Mixed Media auf Leinwand
122 x 122 cm
Museum Morsbroich, Leverkusen; Schenkung der Burhan-Angela Doğançay Foundation

Mit freundlicher Unterstützung
Informationsverarbeitung Leverkusen GmbH

Abb. Homepage:
Burhan Doğançay, Buenos Aires, Argentina, 1988, Fotografie, 125 × 80 cm;
Siegerlandmuseum im Oberen Schloss Siegen

Von 1. bis 26. Mai 2018 bleibt die Ausstellung wegen Umbauarbeiten im Haus geschlossen.

Veranstaltungen

Brigitte Oleschinski
28. September

Schmierglanz Musen. Wie Dichten sich überträgt

Performance im Rahmen der Barbara Köhler Lyrik Lectures

19 Uhr

Wo das Mofamädchen auf die Musen trifft: Gedichte, wissen wir, entstehen in unerschöpflichen Austauschprozessen, sie bilden und vermehren sich bei jedem Lesen, Hören, Sprechen neu. In ihrer Performance lädt Brigitte Oleschinski Sie ein, ihr auf die Nebenspuren poetischer Symbiosen und Verwandlungen zu folgen in das utopische Summen einer nachapokalyptischen Zukunft...

director’s cut: 1 Kunstwerk
21. September, 28. September, 12. Oktober, 19. Oktober, 26. Oktober

im Gespräch mit Jörg van den Berg

Fast jeden Donnerstag nach Schließung des Museums, also um 17 Uhr (bitte vergewissern Sie sich tagesaktuell über unsere Homepage bzw. über Mail oder Telefon), lade ich Sie herzlich ein, mit mir vor ein Werk unserer aktuellen Inszenierungen zu treten und die Arbeit am Kunstwerk gemeinsam aufzunehmen...

Behind the scenes: Die Werkstatt Morsbroich Gabriela Oberkofler
14. Oktober, 15. Oktober

Wandmalerei mit Fineliner

Samstag 14.10 – Sonntag 15.10, 11 bis 16 Uhr
10 bis 14 Jahre

Willst du live dabei sein, wenn ein neues Kunstwerk in einem Museum entsteht? In diesem Workshop ist das möglich! Gabriela Oberkofler gehört mit sieben weiteren Künstler:innen zur Werkstatt Morsbroich. Über mehrere Jahre sind diese eingeladen vieles in Morsbroich zu verändern. In dieser Veranstaltungsreihe könnt ihr hinter die Kulissen des Museums schauen und erleben, wie die Künstler:innen arbeiten...

Und wer bin ich?
1. Oktober

11 bis 17 Uhr
Eintritt frei

Der Aktionstag der Frühen Hilfen im Museum Morsbroich

Zum Aktionstag Und wer bin ich? laden wir Euch ins Museum Morsbroich ein! Im Zentrum steht das Thema ›Ich‹. Wer bin ich? Und wer bist Du? Und wer sind wir zusammen?