Gabriela Oberkofler
Eingefleischte Wege

Entstehung 2023–2025

 

Gabriela Oberkofler, Eingefleischte Wege, 2023–2025; Fotos: Werner Hannappel

 

Gabriela Oberkofler, Eingefleischte Wege, 2023–2025; Fotos: Werner Hannappel

Gabriela Oberkofler, Eingefleischte Wege, 2023–2025; Fotos: Werner Hannappel

Über einen Zeitraum von drei Jahren hinweg entwickelte Gabriela Oberkofler, Mitglied der Werkstatt Morsbroich, eine dauerhafte, raumgreifende Wandmalerei: Von der Rokoko-Stuckdecke des einstigen Damensalons ausgehend, überwuchert ihre Arbeit nach und nach die Wand und bringt Pflanzliches, Tierisches und Menschliches in Beziehung zueinander. Draußen, an der Rückseite derselben Wand, macht sich in einer Nische ein zartes Gespinst von Linien breit, das bis in den Bereich der Wurzeln hinunterreicht. Schließlich verbinden sich die beiden Teile, Innen und Außen, die Welt über und die unter der Erde, durch ornamentale Ranken und einen Vorhang aus Blüten und Wassertropfen – dem Elixier, ohne das ein Zusammenleben auf der Erde nicht möglich wäre. 

Zu Morsbroicher Schlosszeiten im 18. und 19. Jahrhundert beherrschte der Mensch ganz klar die im Park kultivierte Pflanzenwelt und die domestizierten oder bejagten Tiere: eine einseitige Dominanz, die später zu verheerenden Wirkungen geführt hat, zu Verletzungen, die sich auch im Damensalon bei genauerem Hinsehen offenbaren.
 

Gabriela Oberkofler, Eingefleischte Wege, 2023–2025; Fotos: Werner Hannappel

Gabriela treibt die Frage um, wie die Lebewesen dieser Erde in Zukunft miteinander auskommen können, wie eine friedliche, nachhaltige Koexistenz möglich ist. Es geht ihr darum, die „eingefleischten Wege“, die Trampelpfade des Anthropozäns, die rücksichtslos und tief eingeschnitten haben in die Substanz der Natur, zu verlassen. Die Künstlerin plädiert für einen anderen Umgang mit Ressourcen, mit dem (weiblichen) Körper, mit Natur, mit Pflanzen und mit dem Tier.

Es fällt auf: Wenn der Mensch in diesem mehrteiligen Werk auftaucht, dann nur zerstückelt, innen auf der Wand etwa als abgetrennte Finger, Augäpfel oder Organe – mögliche Hinweise auf die (selbst)zerstörerische Natur des Menschen. Statt einer menschlichen Figur, etwa einer Jagd- oder Fruchtbarkeitsgöttin, setzt Gabriela draußen ein Pflanzengefüge zentral in die Skulpturennische. Die Pflanzen verbinden Himmel, Wachstumszone und die Unterwelt der Wurzeln. Ihre Mitspielerinnen sind Insekten und Vögel. Und wenn dieses Spiel auch wie bei der fleischfressenden Pflanze tödlich sein mag, wenn der Übergang von Leben und Tod grundsätzlich fließend ist, so ist er doch zyklisch. Wir wissen, dass es – wenn wir uns nur zurückhalten – möglich ist ein Gleichgewicht zu finden.

Gabriela Oberkofler (Mitglied der Werkstatt Morsbroich) forscht mit ihrer Kunst zu Ökosystemen und wie wir Menschen von diesen lernen können. Sie lebt und arbeitet in Stuttgart, stammt aber aus Südtirol, aus dem kleinen Dorf Jenesien bei Bozen (*1975). Im Nachbardorf Flaas eröffnete sie 2022 das Institut für alternative Landwirtschaft, zeitgenössische Kunst und Leben in der Peripherie.

www.gabrielaoberkofler.de

Gabriela Oberkofler
Eingefleischte Wege

Entstehung 2023–2025

 

Gabriela Oberkofler, Eingefleischte Wege, 2023–2025; Fotos: Werner Hannappel

 

Gabriela Oberkofler, Eingefleischte Wege, 2023–2025; Fotos: Werner Hannappel

Gabriela Oberkofler, Eingefleischte Wege, 2023–2025; Fotos: Werner Hannappel

Über einen Zeitraum von drei Jahren hinweg entwickelte Gabriela Oberkofler, Mitglied der Werkstatt Morsbroich, eine dauerhafte, raumgreifende Wandmalerei: Von der Rokoko-Stuckdecke des einstigen Damensalons ausgehend, überwuchert ihre Arbeit nach und nach die Wand und bringt Pflanzliches, Tierisches und Menschliches in Beziehung zueinander. Draußen, an der Rückseite derselben Wand, macht sich in einer Nische ein zartes Gespinst von Linien breit, das bis in den Bereich der Wurzeln hinunterreicht. Schließlich verbinden sich die beiden Teile, Innen und Außen, die Welt über und die unter der Erde, durch ornamentale Ranken und einen Vorhang aus Blüten und Wassertropfen – dem Elixier, ohne das ein Zusammenleben auf der Erde nicht möglich wäre. 

Zu Morsbroicher Schlosszeiten im 18. und 19. Jahrhundert beherrschte der Mensch ganz klar die im Park kultivierte Pflanzenwelt und die domestizierten oder bejagten Tiere: eine einseitige Dominanz, die später zu verheerenden Wirkungen geführt hat, zu Verletzungen, die sich auch im Damensalon bei genauerem Hinsehen offenbaren.
 

Gabriela Oberkofler, Eingefleischte Wege, 2023–2025; Fotos: Werner Hannappel

Gabriela treibt die Frage um, wie die Lebewesen dieser Erde in Zukunft miteinander auskommen können, wie eine friedliche, nachhaltige Koexistenz möglich ist. Es geht ihr darum, die „eingefleischten Wege“, die Trampelpfade des Anthropozäns, die rücksichtslos und tief eingeschnitten haben in die Substanz der Natur, zu verlassen. Die Künstlerin plädiert für einen anderen Umgang mit Ressourcen, mit dem (weiblichen) Körper, mit Natur, mit Pflanzen und mit dem Tier.

Es fällt auf: Wenn der Mensch in diesem mehrteiligen Werk auftaucht, dann nur zerstückelt, innen auf der Wand etwa als abgetrennte Finger, Augäpfel oder Organe – mögliche Hinweise auf die (selbst)zerstörerische Natur des Menschen. Statt einer menschlichen Figur, etwa einer Jagd- oder Fruchtbarkeitsgöttin, setzt Gabriela draußen ein Pflanzengefüge zentral in die Skulpturennische. Die Pflanzen verbinden Himmel, Wachstumszone und die Unterwelt der Wurzeln. Ihre Mitspielerinnen sind Insekten und Vögel. Und wenn dieses Spiel auch wie bei der fleischfressenden Pflanze tödlich sein mag, wenn der Übergang von Leben und Tod grundsätzlich fließend ist, so ist er doch zyklisch. Wir wissen, dass es – wenn wir uns nur zurückhalten – möglich ist ein Gleichgewicht zu finden.

Gabriela Oberkofler (Mitglied der Werkstatt Morsbroich) forscht mit ihrer Kunst zu Ökosystemen und wie wir Menschen von diesen lernen können. Sie lebt und arbeitet in Stuttgart, stammt aber aus Südtirol, aus dem kleinen Dorf Jenesien bei Bozen (*1975). Im Nachbardorf Flaas eröffnete sie 2022 das Institut für alternative Landwirtschaft, zeitgenössische Kunst und Leben in der Peripherie.

www.gabrielaoberkofler.de

Veranstaltungen

FARBWELTEN - DIE CHEMIE DER FARBEN
14. Oktober

zdi-Herbstferienkurs im Museum Morsbroich
Dienstag, 14.10.2025, 11 bis 15:30 Uhr
Für Schüler:innen der 7. Klasse bis  Q2

 

Teilnahmen kostenlos, keine Materialkosten
Anmeldeschluss: 29.9.2025

Anmeldung unter: https://www.clever-zdi.de/ferienkurse/die-chemie-der-farben/

Weitere Ferienangebote des zdi-Netwerk cLEVer Leverkusen finden Sie hier BSO-Mint Ferien – zdi Netzwerk cLEVer Leverkusen

 

FARBWELTEN - EXPERIMENTE MIT NATURSTOFFEN
16. Oktober

zdi-Herbstferienkurs im Museum Morsbroich
Donnerstag, 16.10.2025, 10 bis 14:30 Uhr
Für Schüler:innen der 5. und 6. Klasse

 

Teilnahmen kostenlos, keine Materialkosten
Anmeldeschluss: 29.9.2025

Anmeldung unter: https://www.clever-zdi.de/ferienkurse/experimente-mit-naturstoffen/

 

Weitere Ferienangebote des zdi-Netwerk cLEVer Leverkusen finden Sie hier BSO-Mint Ferien – zdi Netzwerk cLEVer Leverkusen

Historische Führung am Sonntag
19. Oktober

Sonntags 15 Uhr

6.04., 4.05., 29.06., 27.07., 24.08., 21.09., 19.10., 16.11., 14.12.

12€ pro Person

 

Sie sind herzlich zu unseren öffentlichen historischen Führungen eingeladen.

Die Führung kostet € 12 pro Person, ermäßigt € 8, und beinhaltet sowohl den Eintritt in die Ausstellung wie die Führung.

 

Wir empfehlen Ihnen eine Anmeldung bei unserem Besucherservice, um die Gruppenstärke besser abschätzen zu können:

  • Telefon: +49 21 44 06 45 00
  • E-Mail: info@morsbroich.de
Öffentliche Führung: The good in the pot, the bad in the crop - The Storage | Die Sammlung
26. Oktober

Öffentliche Führung
Sonntags, 15 Uhr: 28.9.; 26.10; 23.11.2025; 4.1.2026
 

Sie sind herzlich zu unseren öffentlichen Führungen zur Ausstellung The good in the pot, the bad in the crop - The Storage | Die Sammlung  eingeladen.

Die Führung kostet € 12 pro Person, ermäßigt € 8, und beinhaltet sowohl den Eintritt in die Ausstellung wie die Führung.

 

Wir empfehlen Ihnen eine Anmeldung bei unserem Besucherservice, um die Gruppenstärke besser abschätzen zu können:

  • Telefon: +49 21 44 06 45 00
  • E-Mail: info@morsbroich.de