Foto: Museum Morsbroich, Leverkusen
Der Proberaum ist ein Ausstellungsraum im Museum Morsbroich, in dem die Kunstsammlung der Stadt Leverkusen aus neuen Blickwinkeln präsentiert wird. Hier entscheiden nicht die Kurator:innen des Hauses was gezeigt wird, sondern Besucher:innen. Dafür werden in regelmäßigem Wechsel Gruppen oder Personen eingeladen, die eng mit der Kunstvermittlung zusammenarbeiten. Sie wählen Werke aus der Sammlung aus und entscheiden, wie diese präsentiert werden. Aus ihrer ganz persönlichen Sicht. Dabei geht es darum, neue Präsentationsformen zu testen und auszuprobieren, was sich davon im gesamten Museum umsetzen ließe. Wie sähe ein Museum aus, das auf die Körpergröße von Kindern ausgerichtet ist? Wie verändert sich der Raum, wenn Menschen im Rollstuhl die Präsentation entscheiden? Wie wirken bestimmte Bildinhalte, Farben und Formen auf Menschen mit Depressionserfahrungen?
Aktuell im Proberaum:
Hommage to the Sound
Konzept von Christina Bulst, Ausstellungsdesignerin
Oktober bis Dezember 2025
Eine Soundinstallation in der Mitte des Raumes macht zweidimensionale Kunstwerke für Menschen mit Seheinschränkung sinnlich zugänglich. Es ist die Masterarbeit von Christina Bulst, die Exhibition Design an der Peter Behrens School of Arts in Düsseldorf studiert und damit 2025 abgeschlossen hat. Für ihr Forschungsprojekt hat sie ein eigenes Übersetzungssystem entwickelt, mit dem visuelle Eindrücke in akustische umgewandelt werden. Im Josef Albers Museum Quadrat in Bottrop wurde auf diese Weise die Werkreihe Homage to the Square (Huldigung an das Quadrat) des Künstlers akustisch übersetzt und in ein räumliches Konzept übertragen. Das gesamte Projekt wurde gemeinsam mit seheingeschränkten und blinden Menschen durchgeführt und wird fortlaufend weiterentwickelt.
Christina Bulst hat während ihres Studiums an einigen Projekten des Museums mitgewirkt. Im Proberaum ist der aktuelle Stand des Forschungsprojekts abgebildet. Die inklusive Designmethode, die sie für ihre Masterarbeit entwickelt hat, wurde auf vier Siebdrucke der Arbeit Interaction of Color von Josef Albers aus der Sammlung des Museums angewendet. Im Raum ist eine akustische Übersetzung der Kunstwerke zu erleben. Dabei werden gestalterische Elemente wie Farbton, Helligkeit und Form hörbar. Durch diese Methode, sollen Bilder möglichst objektiv und einheitlich wiedergegeben werden.
Die Homage to the Sound im Proberaum ist somit eine Möglichkeit eines Museumsraumes für blinde und seheingeschränkte Besucher:innen im Museum Morsbroich. Die Forschungsarbeit wird kontinuierlich weiterentwickelt und auch das Museum Morsbroich möchte sich weiterentwickeln und Barrieren abbauen. Deswegen laden wir Sie ein, sich aktiv zu beteiligen und uns Feedback zu geben.
Begleitprogramm
Sonntag, 2.11., 11 Uhr
Führung und Feedback zur aktuellen Präsentation zum Proberaum
Wir möchten mit Ihnen in den Austausch gehen!
Dienstag, 25.11., 17 Uhr
Führung und Feedback
Wir möchten mit Ihnen in den Austausch gehen!
Freitag, 28.11., 16 Uhr
Telefonführung durch die Ausstellung The good in the pot, the bad in the crop - The Storage | Die
Sammlung
An dieser Führung durch die Ausstellung können Sie von zu Hause aus teilnehmen.
Eine Stunde lang werden Sie live durch die Ausstellung geführt, es werden Ihnen die visuellen Inhalte
beschrieben und Sie haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Anmeldung und Informationen:
www.beianrufkultur.de
040 209 404 69
