Otto Piene, Ohne Titel, 1959, Rauchzeichnung, Museum Morsbroich, Leverkusen
Verborgene Schätze zugänglich gemacht: Museum Morsbroich eröffnet neu gestaltetes Grafikkabinett
Das Museum Morsbroich kann die Kostbarkeiten seiner grafischen Sammlung aufgrund des Umfangs von mehr als 4.000 Werken und der Lichtempfindlichkeit von Kunst auf Papier nicht permanent zeigen. Dank der großzügigen Unterstützung der VR Bank Bergisch Gladbach-Leverkusen öffnet sich im Museum nun ein Schaufenster, das die unmittelbare Begegnung mit den Kunstschätzen auf Papier möglich macht.
Wechselnde Kabinettausstellungen geben Einblick in die reichen Bestände an Grafik von den 1950er Jahren bis heute. So zeigt die aktuelle Präsentation unter dem Titel „Lichtgrafik“ eine Auswahl von grafischen Werken aus der Museumssammlung in Bezug zur Ausstellung gegen den Himmel. contre le ciel: Siebdrucke, Holzschnitte und Lithografien, Tuschzeichnungen und Gouachen sowie Rauchzeichnungen und Lichtdrucke von Künstlern wie Rupprecht Geiger, Raimund Girke, Heinz Mack, Otto Piene, Gerhard Richter, Antoni Tàpies und Günther Uecker.
Das neue Grafikkabinett ist aber kein gewöhnlicher Ausstellungsraum, es wurde für die Begegnung mit Kunst auf Papier besonders gestaltet und eingerichtet.
Harald F. Müller, der als Künstler der so genannten „Werkstatt Morsbroich“ jüngst die neuen Farbkonzepte für die Treppenhäuser des Museums entwickelte, hat für die Decke des Kabinetts ein mattes Mangangrau gewählt, das einen wertigen Rahmen schafft und für Konzentration sorgt.
In der Mitte greift ein langer grüner Tisch die Idee des klassischen Studiensaals historischer Kupferstichkabinette auf: Hier kann man nicht nur weitere Blätter, besondere Kunstbücher und Mappenwerke aus der Nähe betrachten, sondern sich im Rahmen von Führungen oder Gruppenveranstaltungen auch Originale aus der sonst verborgenen Grafiksammlung vorlegen lassen.
Außerdem laden zwei große Grafikschränke Besucher:innen dazu ein, die Schubladen selbst zu öffnen und hier einzelne Zeichnungen und Druckgrafiken zu entdecken – in jedem Schub verbirgt sich einer der Grafikschätze von Morsbroich. Hier warten immer wieder neue Werke aus dem Fundus der Sammlung auf neugierige Besucher:innen, die sich aus einer kleinen Handbibliothek auch Kataloge und Kunstbücher an den Tisch nehmen können, um mehr über Künstler zu Werke zu erfahren.
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