2022: spielzeit #1

13. Mai – 16. September 2022
Tilo Schulz/Barbara Köhler "BLÄTTERN", 2016, Multiplex, Text gefräßt, Acryllack, Stahlstangen, Courtesy the artist + Jochen Hempel Galerie + abc Gallery Budapest; Remy Zaugg "Schau du bist blind", 1988–91, Acryl a. LW, Siebdruck. Foto: © Denis Bury
Schirin Kretschmann, "Blank III", 2022 Gips, in situ, Courtesy the artist. Foto: © Denis Bury
Franz Erhard Walther "Ensemble of Seven", 1985–92, 7 Werkstücke aus dem Lager der Probenähungen Baumwollstoff, Schaumstoff, Holz Museum Morsbroich, Leverkusen; Dauerleihgabe aus Privatbesitz erworben 2021. Foto: © Denis Bury
Mark Dion Work in progress: The Witches’ʾ Cottage, 2015/2022 Zeichnungen und Editionen. Foto: © Fritz Emslander

 

Mit Mark Dion, Sven Johne, KONSORTIUM, Schirin Kretschmann, Harald F. Müller, Gabriela Oberkofler, Christoph Schäfer & Margit Czenki, Antje Schiffers, Tilo Schulz, Franz Erhardt Walther, Andrea Wolfensberger sowie im Austausch mit Christian Jacobs, André Pradtke und Dieter Götz.

 

Wann fängt Gegenwart an und wann fängt sie an Geschichte zu werden? Was bedeutet Gegenwart für uns als Gesellschaft heute? Welche Vorstellungen oder Sehnsüchte verbinden wir damit? Welche Rolle spielt dabei unser tradiertes Verständnis von Zeit und Raum und wie wirkt sich dieses auf die Gesellschaft, die Kunst und damit auch auf das Museum als öffentliche Institution aus? 

Mit dem Projekt ›spielzeit‹ begibt sich das Museum Morsbroich ab Mai 2022 mit einer sich sukzessive verändernden Inszenierung und einer Vielzahl von Veranstaltungen in einen Prozess, der das gesamte Ensemble Morsbroich in den Blick nimmt: das Museum, den Außenbereich mit Parkanlage sowie die umliegenden historischen Remisen. Ausgehend von der Leitfrage ›Wie wird aus einem Museum für Gegenwartskunst ein gegenwärtiges Museum?‹ gibt ›spielzeit‹ Raum für einen öffentlichen wie auch offenen Prozess − offen für Fragen, Experimente und Versuche, damit zugleich auch offen für ein mögliches Nicht-Gelingen und ein Erneut-Versuchen.

Begleitet wird dieser Entwicklungs- und Gestaltungsprozess von einem Kreis gezielt ausgewählter Künstler*innen, die sich über einen längeren Zeitraum hinweg intensiv mit dem Ort Morsbroich, seiner Beschaffenheit, seiner Kunstsammlung, seiner Historie − vielleicht auch dem ‚Mythos Morsbroich‘ − befassen und darauf künstlerisch reagieren. Gemeinsam mit den Künstler*innen Schirin Kretschmann, Harald F. Müller, Gabriela Oberkofler, Christoph Schäfer & Margit Czenki, Antje Schiffers, Tilo Schulz und Andrea Wolfensberger soll Morsbroich mit seinen unterschiedlichen Spiel- und Handlungsflächen neu gedacht und gestaltet werden und sich mit seinen verschiedenen Raumzonen in neuer Weise für die Besucher*innen öffnen. Den Aufschlag machen die Künstler*innen: Mit ihren Beiträgen zur Ausstellung und zum Veranstaltungsprogramm der ›spielzeit #1‹ regen sie Fragen und neue Perspektiven an, geben Anstöße und machen erste Vorschläge.

Interventionen im Außenraum, ortspezifische Arbeiten in den Museumsräumen, das freie Spiel mit eigenen Arbeiten und Werken aus der Museumssammlung, offene Planwerkstätten, Modelle und Projektskizzen machen diesen kreativen Entwicklungsprozess sichtbar, transparent und lassen die Besucher*innen teilhaben.

Das Prinzip des prozesshaften Entstehens und des Wandels lässt sich auf die Kunst bzw. das Kunstwerk im Allgemeinen übertragen, das wir weniger als fertiges Endprodukt, sondern als ein Werdendes, ein sich Veränderndes auffassen und das sich erst im Dialog mit Mensch, Raum und Zeit entfaltet.

Der Begriff der ›spielzeit‹ ist daher eng mit dem Wunsch nach einem flexibleren und veränderten Zeit- und Raumverständnis verknüpft, das die herkömmlichen (zeit)limitierten Ausstellungsformate aufbricht und eine spontanere, spielerische Entwicklung über einen längeren Zeitraum ermöglicht. Räume und künstlerische Arbeiten entstehen, wachsen, verändern sich − im besten Fall reagieren sie auch aufeinander und fügen sich zu einem neuen Ganzen zusammen, zu einem offenen Gefüge.

Das Bild des Gefüges ist hierbei nicht nur visuell als ein ineinander verwachsenes Miteinander von Kunstwerken und Räumen (innen & außen) gemeint, sondern ist ebenso Metapher für ein kollektives Miteinander-Denken und -Arbeiten, Aufeinander-Reagieren, Rücksichtnehmen und Zusammenwachsen aller beteiligten Akteure – Aspekte, die im übertragenen Sinn auch für uns als Gesellschaft relevant wie elementar sind und uns gegenwärtig als Gemeinschaft herausfordern.


Den Auftakt zur ›spielzeit #1‹ bilden die dreitägigen ›Morsbroicher Kunsttage_02‹ (13.−15. Mai 2022), die sich mit ihrem Titel und interdisziplinären Konzept an die 1961 von Udo Kultermann veranstalteten ersten Morsbroicher Kunsttage anlehnen und verschiedene Disziplinen und Veranstaltungsformate zusammenbringen.
 

Im September folgt mit ›spielzeit #2‹ die zweite Etappe des Projekts, die erste Veränderungen und Realisierungen zeigt sowie mit neuen Akteuren das Areal weiter bespielt und die ebenfalls mit einem Veranstaltungswochenende, den Morsbroicher Kunsttagen_03 (16. – 18. September 2022) eingeleitet wird.

2022: spielzeit #1

13. Mai – 16. September 2022
Tilo Schulz/Barbara Köhler "BLÄTTERN", 2016, Multiplex, Text gefräßt, Acryllack, Stahlstangen, Courtesy the artist + Jochen Hempel Galerie + abc Gallery Budapest; Remy Zaugg "Schau du bist blind", 1988–91, Acryl a. LW, Siebdruck. Foto: © Denis Bury
Schirin Kretschmann, "Blank III", 2022 Gips, in situ, Courtesy the artist. Foto: © Denis Bury
Franz Erhard Walther "Ensemble of Seven", 1985–92, 7 Werkstücke aus dem Lager der Probenähungen Baumwollstoff, Schaumstoff, Holz Museum Morsbroich, Leverkusen; Dauerleihgabe aus Privatbesitz erworben 2021. Foto: © Denis Bury
Mark Dion Work in progress: The Witches’ʾ Cottage, 2015/2022 Zeichnungen und Editionen. Foto: © Fritz Emslander

 

Mit Mark Dion, Sven Johne, KONSORTIUM, Schirin Kretschmann, Harald F. Müller, Gabriela Oberkofler, Christoph Schäfer & Margit Czenki, Antje Schiffers, Tilo Schulz, Franz Erhardt Walther, Andrea Wolfensberger sowie im Austausch mit Christian Jacobs, André Pradtke und Dieter Götz.

 

Wann fängt Gegenwart an und wann fängt sie an Geschichte zu werden? Was bedeutet Gegenwart für uns als Gesellschaft heute? Welche Vorstellungen oder Sehnsüchte verbinden wir damit? Welche Rolle spielt dabei unser tradiertes Verständnis von Zeit und Raum und wie wirkt sich dieses auf die Gesellschaft, die Kunst und damit auch auf das Museum als öffentliche Institution aus? 

Mit dem Projekt ›spielzeit‹ begibt sich das Museum Morsbroich ab Mai 2022 mit einer sich sukzessive verändernden Inszenierung und einer Vielzahl von Veranstaltungen in einen Prozess, der das gesamte Ensemble Morsbroich in den Blick nimmt: das Museum, den Außenbereich mit Parkanlage sowie die umliegenden historischen Remisen. Ausgehend von der Leitfrage ›Wie wird aus einem Museum für Gegenwartskunst ein gegenwärtiges Museum?‹ gibt ›spielzeit‹ Raum für einen öffentlichen wie auch offenen Prozess − offen für Fragen, Experimente und Versuche, damit zugleich auch offen für ein mögliches Nicht-Gelingen und ein Erneut-Versuchen.

Begleitet wird dieser Entwicklungs- und Gestaltungsprozess von einem Kreis gezielt ausgewählter Künstler*innen, die sich über einen längeren Zeitraum hinweg intensiv mit dem Ort Morsbroich, seiner Beschaffenheit, seiner Kunstsammlung, seiner Historie − vielleicht auch dem ‚Mythos Morsbroich‘ − befassen und darauf künstlerisch reagieren. Gemeinsam mit den Künstler*innen Schirin Kretschmann, Harald F. Müller, Gabriela Oberkofler, Christoph Schäfer & Margit Czenki, Antje Schiffers, Tilo Schulz und Andrea Wolfensberger soll Morsbroich mit seinen unterschiedlichen Spiel- und Handlungsflächen neu gedacht und gestaltet werden und sich mit seinen verschiedenen Raumzonen in neuer Weise für die Besucher*innen öffnen. Den Aufschlag machen die Künstler*innen: Mit ihren Beiträgen zur Ausstellung und zum Veranstaltungsprogramm der ›spielzeit #1‹ regen sie Fragen und neue Perspektiven an, geben Anstöße und machen erste Vorschläge.

Interventionen im Außenraum, ortspezifische Arbeiten in den Museumsräumen, das freie Spiel mit eigenen Arbeiten und Werken aus der Museumssammlung, offene Planwerkstätten, Modelle und Projektskizzen machen diesen kreativen Entwicklungsprozess sichtbar, transparent und lassen die Besucher*innen teilhaben.

Das Prinzip des prozesshaften Entstehens und des Wandels lässt sich auf die Kunst bzw. das Kunstwerk im Allgemeinen übertragen, das wir weniger als fertiges Endprodukt, sondern als ein Werdendes, ein sich Veränderndes auffassen und das sich erst im Dialog mit Mensch, Raum und Zeit entfaltet.

Der Begriff der ›spielzeit‹ ist daher eng mit dem Wunsch nach einem flexibleren und veränderten Zeit- und Raumverständnis verknüpft, das die herkömmlichen (zeit)limitierten Ausstellungsformate aufbricht und eine spontanere, spielerische Entwicklung über einen längeren Zeitraum ermöglicht. Räume und künstlerische Arbeiten entstehen, wachsen, verändern sich − im besten Fall reagieren sie auch aufeinander und fügen sich zu einem neuen Ganzen zusammen, zu einem offenen Gefüge.

Das Bild des Gefüges ist hierbei nicht nur visuell als ein ineinander verwachsenes Miteinander von Kunstwerken und Räumen (innen & außen) gemeint, sondern ist ebenso Metapher für ein kollektives Miteinander-Denken und -Arbeiten, Aufeinander-Reagieren, Rücksichtnehmen und Zusammenwachsen aller beteiligten Akteure – Aspekte, die im übertragenen Sinn auch für uns als Gesellschaft relevant wie elementar sind und uns gegenwärtig als Gemeinschaft herausfordern.


Den Auftakt zur ›spielzeit #1‹ bilden die dreitägigen ›Morsbroicher Kunsttage_02‹ (13.−15. Mai 2022), die sich mit ihrem Titel und interdisziplinären Konzept an die 1961 von Udo Kultermann veranstalteten ersten Morsbroicher Kunsttage anlehnen und verschiedene Disziplinen und Veranstaltungsformate zusammenbringen.
 

Im September folgt mit ›spielzeit #2‹ die zweite Etappe des Projekts, die erste Veränderungen und Realisierungen zeigt sowie mit neuen Akteuren das Areal weiter bespielt und die ebenfalls mit einem Veranstaltungswochenende, den Morsbroicher Kunsttagen_03 (16. – 18. September 2022) eingeleitet wird.

Veranstaltungen

Es gibt kein Wort... Annäherungen an ein Gefühl
14. April

15 Uhr

Eröffnung der Ausstellung.

Informations- veranstaltung
18. April

für Leherer:innen / Erzieher:innen und Multiplikatoren zur Ausstellung "Es gibt kein Wort..."

Kunstvermittlerin Lucia Riemenschnitter führt sie gern in die aktuelle Ausstellung ein und steht für Fragen zur Verfügung.

  • Eintritt frei
  • ab 16 Uhr
Malen im Schloss
28. März, 4. April, 11. April, 18. April, 25. April

Das Schloss Morsbroich ist ein spannender Ort in Leverkusen, der mit dem Museum, dem Kunstverein und der Kunstvermittlung alle Kunstinteressierten magisch anzieht. Darum freuen wir uns, dass wir mit den Jugendkunstgruppen im neuen Kursjahr dort auch einem Kurs anbieten können....

Dem schwarzen Hund die Kunst erklären

Du bist von Depressionen betroffen und interessierst dich für Kunst? Dann werde Teil des Projekts Dem schwarzen Hund die Kunst erklären...