Anne Arndt
Die DDR hat’s nie gegeben

1. Oktober – 24. April 2022
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Anne Arndt
Die DDR hat’s nie gegeben

Sonntag, 24. April, Finissageprogram von 13 - 18 Uhr
15 Uhr: Führung durch diese und die Ausstellung Referenzräume von Mischa Kuball

„Das Land, in dem ich geboren wurde, existiert nicht mehr und dennoch ist meine Identität eng mit ihm verbunden.“ (Anne Arndt)


Was bedeutet der Verlust von Heimat? Welche Folgen hat der Untergang eines Staates für die Gesellschaft, welche für die eigene Identität? Verändert sich Erinnerung im Laufe der Zeit und welchen Einfluss hat dies auf unser gegenwärtiges Handeln?

Anne Arndt, geboren in Schwerin, gehört zur Dritten und somit letzten Generation Ost. Die Preisträgerin des diesjährigen KHM-Förderpreises für Künstlerinnen setzt sich in ihrer Installation Die DDR hat’s nie gegeben kritisch mit dem Erbe der DDR auseinander. Am Beispiel einer ehemaligen Bunkeranlage an der Ostsee, die zu DDR-Zeiten als militärische Überwachungsanlage für Staatsflüchtige genutzt wurde und heute Teil eines beliebten Touristenortes ist, hinterfragt Anne Arndt unseren öffentlichen Lebensraum als Spiegel gesellschaftlicher Macht- und Erinnerungsstrukturen. Die durch Stranderosion allmählich in der Ostsee versinkende Bunkeranlage dient dabei als Metapher für den Umgang mit der Geschichte und dem Erbe der DDR.

Die DDR hat’s nie gegeben – der Titel der Arbeit bezieht sich auf ein bekanntes Graffiti, das sich an den Fundamentresten des nach der Wende abgerissenen Palast der Republik in Berlin befand. Einst Sitz der Volkskammer und Wahrzeichen der DDR, stellt der Ort bis heute durch den jüngst vollzogenen Wiederaufbau des ehemaligen Berliner Stadtschlosses sowie den Einzug des Humboldt Forums ein topografisches Sinnbild zweier konträrer Staatsformen dar.

Anhand von Zeitzeugeninterviews, dokumentarischem Material aus privaten Archiven, Stasiakten über Fluchtversuche sowie Video- und Fotomaterial des heutigen ruinösen Zustandes vor Ort zeichnet Anne Arndt in ihrer Arbeit ein vielschichtiges Psychogramm der Landschaft und ihrer Gesellschaft, das sich zwischen verklärender Erinnerung, bewusster Verdrängung und kritischer Distanzierung bewegt. Unweigerlich stellen sich Bezüge zur Gegenwart her – History repeats itself, Geschichte wiederholt sich. Sind wir heute, sechzig Jahre nach dem Mauerbau, wirklich eine vereinte Gesellschaft? Ist die Grenze zwischen Ost und West tatsächlich überwunden oder hat nur eine Verlagerung von einer topographischen in eine mentale Ebene stattgefunden? Wie gehen wir aktuell mit Themen wie Grenzen, Flucht, Heimats- und Identitätsverlust um?

Der mit 1.000 Euro dotierte KHM-Förderpreis für Künstlerinnen wird seit 2020 in Kooperation der Gleichstellung der KHM (Kunsthochschule für Medien Köln) mit dem Museum Morsbroich vergeben. Ziel des Förderpreises ist es, junge künstlerische Talente zu entdecken, sie zu unterstützen, zu vernetzen und einem breiten Publikum vorzustellen. Mit der Auszeichnung verbunden ist eine Ausstellung im Museum Morsbroich.

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Anne Arndt, Die DDR hat’s nie gegeben (2021); © Anne Arndt

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Anne Arndt, Die DDR hat’s nie gegeben (2021); © Anne Arndt

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Anne Arndt, Die DDR hat’s nie gegeben (2021); © Anne Arndt

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Anne Arndt, Die DDR hat’s nie gegeben (2021); © Anne Arndt

Anne Arndt
Die DDR hat’s nie gegeben

1. Oktober – 24. April 2022
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Anne Arndt
Die DDR hat’s nie gegeben

Sonntag, 24. April, Finissageprogram von 13 - 18 Uhr
15 Uhr: Führung durch diese und die Ausstellung Referenzräume von Mischa Kuball

„Das Land, in dem ich geboren wurde, existiert nicht mehr und dennoch ist meine Identität eng mit ihm verbunden.“ (Anne Arndt)


Was bedeutet der Verlust von Heimat? Welche Folgen hat der Untergang eines Staates für die Gesellschaft, welche für die eigene Identität? Verändert sich Erinnerung im Laufe der Zeit und welchen Einfluss hat dies auf unser gegenwärtiges Handeln?

Anne Arndt, geboren in Schwerin, gehört zur Dritten und somit letzten Generation Ost. Die Preisträgerin des diesjährigen KHM-Förderpreises für Künstlerinnen setzt sich in ihrer Installation Die DDR hat’s nie gegeben kritisch mit dem Erbe der DDR auseinander. Am Beispiel einer ehemaligen Bunkeranlage an der Ostsee, die zu DDR-Zeiten als militärische Überwachungsanlage für Staatsflüchtige genutzt wurde und heute Teil eines beliebten Touristenortes ist, hinterfragt Anne Arndt unseren öffentlichen Lebensraum als Spiegel gesellschaftlicher Macht- und Erinnerungsstrukturen. Die durch Stranderosion allmählich in der Ostsee versinkende Bunkeranlage dient dabei als Metapher für den Umgang mit der Geschichte und dem Erbe der DDR.

Die DDR hat’s nie gegeben – der Titel der Arbeit bezieht sich auf ein bekanntes Graffiti, das sich an den Fundamentresten des nach der Wende abgerissenen Palast der Republik in Berlin befand. Einst Sitz der Volkskammer und Wahrzeichen der DDR, stellt der Ort bis heute durch den jüngst vollzogenen Wiederaufbau des ehemaligen Berliner Stadtschlosses sowie den Einzug des Humboldt Forums ein topografisches Sinnbild zweier konträrer Staatsformen dar.

Anhand von Zeitzeugeninterviews, dokumentarischem Material aus privaten Archiven, Stasiakten über Fluchtversuche sowie Video- und Fotomaterial des heutigen ruinösen Zustandes vor Ort zeichnet Anne Arndt in ihrer Arbeit ein vielschichtiges Psychogramm der Landschaft und ihrer Gesellschaft, das sich zwischen verklärender Erinnerung, bewusster Verdrängung und kritischer Distanzierung bewegt. Unweigerlich stellen sich Bezüge zur Gegenwart her – History repeats itself, Geschichte wiederholt sich. Sind wir heute, sechzig Jahre nach dem Mauerbau, wirklich eine vereinte Gesellschaft? Ist die Grenze zwischen Ost und West tatsächlich überwunden oder hat nur eine Verlagerung von einer topographischen in eine mentale Ebene stattgefunden? Wie gehen wir aktuell mit Themen wie Grenzen, Flucht, Heimats- und Identitätsverlust um?

Der mit 1.000 Euro dotierte KHM-Förderpreis für Künstlerinnen wird seit 2020 in Kooperation der Gleichstellung der KHM (Kunsthochschule für Medien Köln) mit dem Museum Morsbroich vergeben. Ziel des Förderpreises ist es, junge künstlerische Talente zu entdecken, sie zu unterstützen, zu vernetzen und einem breiten Publikum vorzustellen. Mit der Auszeichnung verbunden ist eine Ausstellung im Museum Morsbroich.

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Anne Arndt, Die DDR hat’s nie gegeben (2021); © Anne Arndt

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Anne Arndt, Die DDR hat’s nie gegeben (2021); © Anne Arndt

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Anne Arndt, Die DDR hat’s nie gegeben (2021); © Anne Arndt

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Anne Arndt, Die DDR hat’s nie gegeben (2021); © Anne Arndt

Veranstaltungen

David Semper – SENTENZEN Morsbroich
2. April

11.30 Uhr
 

Artist Talk & Walk

Rundgang & Künstlergespräch im Rahmen des Projekts »22/23: spielzeit«

Moderation: Thekla Zell

Gemeinsamer Rundgang durch die aktuell von David Semper bespielten Räume im Rahmen des Projekts »22/23: spielzeit« & anschließendes Künstlergespräch...

Die Museumsflöhe – mit Kleinkindern ins Museum Morsbroich
22. März, 22. März, 29. März, 5. April, 12. April, 19. April, 26. April

Mittwochs, 9:30 bis 11 Uhr

Mit den Museumsflöhen wird es wuselig und trubelig im Museum Morsbroich! Denn jeden Mittwochmorgen treffen sich hier Kleinkinder mit ihren Eltern.

Für die Kinder ist es eine erste spielerische Begegnung mit den Skulpturen im Schlosspark und der Kunst im Museum, für die Erwachsenen eine Möglichkeit für einen entspannten Museumsbesuch mit Kindern und den Austausch mit anderen Eltern...

Die Schlossgespenster – der Kunstklub für Kinder ab 6 Jahren
21. März, 18. April, 2. Mai, 14. Mai


Dienstags, alle 14 Tage
16:30 – 18:00 Uhr

Sonderprojekt
Der Morsbroicher Schlossgespenster Anzeiger

Ab dem 7. Februar startet ein neues Sonderprojekt der Schlossgespenster: Der Kunstklub entwickelt gemeinsam mit Frank Weiffen vom Leverkusener Anzeiger eine Museumszeitung. Die Kinder bekommen Einblick in den Beruf des Zeitungsjournalisten, erfahren, welche Formen der Berichterstattung es gibt und schreiben und gestalten die Zeitung ...

Familienführung
2. April, 7. Mai


Jeden 1. Sonntag im Monat um 14 Uhr schauen wir in die Ausstellung, stellen uns Fragen, wundern uns, staunen und schmunzeln gemeinsam.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung ...