Sigmar Polke. 70 – 80
Fotografien
27. Mai – 2. September 2018
Museum Morsbroich, Leverkusen
Ausgehend von einem umfangreichen Konvolut bisher unveröffentlichter Fotografien zeigte die Ausstellung Sigmar Polke als experimentierfreudigen Verwandlungskünstler, als Alchimisten der Dunkelkammer und nebenher auch als Chronisten der rheinischen Kunstszene. Polkes Apparate, sei es die Foto- oder die 16-mm-Filmkamera, sind in den 1970er Jahren seine ständigen Begleiter. In zahlreichen Aufnahmen zeigt Sigmar Polke sein persönliches Umfeld: zu Hause, zunächst in Düsseldorf, seit 1972 auf dem Gaspelshof in Willich, später in Köln, mitunter in Hamburg und Zürich, auf Vernissagen und auf Reisen.
Es entstehen „unglaubliche Dokumente des Dabeiseins“, die von Lebensfreude und Anteilnahme, von der wachen Offenheit und Präsenz des Fotografen zeugen. Legendär sind Polkes „Linsenflirts“ und spielerische Interaktionen, wenn bei Treffen mit Künstlerfreunden die Kamera „als Ball durch die Runde“ ging (Bice Curiger).
Polkes Aufnahmen sind oftmals bewusst unsachgemäß geschossen, unscharf oder falsch belichtet. Dieses ‚anarchische‘ Material dient ihm dann als Grundlage vielfältiger Manipulationen im Labor. Dort entwickelt er die Fotos durch Mehrfachbelichtung, Umkehreffekte, Überblendungen oder Solarisation weiter. Dabei nimmt er im Prozess zufällig auftretende Erscheinungen bereitwillig auf. Es entstehen Bilder, die das Alltägliche humorvoll brechen und dem Trivialen eine geheimnisvolle Aura verleihen.
Kuratoren der Ausstellung waren Georg Polke und Fritz Emslander.
Die Eröffnung der Ausstellung fand am Sonntag, 27. Mai, 12 Uhr, im Spiegelsaal von Museum Morsbroich statt.
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Bild 1
Ausstellungsansicht „Sigmar Polke. Fotografien 70-80“,
Museum Morsbroich 2018; Foto: Jo Seibt, Leverkusen
Bild 2
Ausstellungsansicht „Sigmar Polke. Fotografien 70-80“,
Museum Morsbroich 2018; Foto: Jo Seibt, Leverkusen
Bild 3
Ausstellungsansicht „Sigmar Polke. Fotografien 70-80“,
Museum Morsbroich 2018; Foto: Jo Seibt, Leverkusen