Miroslaw Balka
Die Spuren

24. September – 7. Januar 2018
3

Die Ausstellung Mirosław Bałka. Die Spuren, die der Künstler in enger Zusammenarbeit mit dem Museum Morsbroich konzipiert hat, ist die dritte Ausstellung einer großen, als Trilogie angelegten Werkschau, die mit Nerve.Construction im Museum of Art in Lodz (2015) ihren Anfang nahm und mit CROSSOVER/S im Hangar Bicocca (Mailand, 2017) fortgeführt wurde. Während in Lodz Zeichnungen und Skulpturen einander gegenübergestellt und in Mailand mit 18 Installationen und Videoarbeiten eine weitläufige Industriehalle bespielt wurde, inszeniert der Künstler im Museum Morsbroich in 19 Ausstellungsräumen die Leere. 


In der Ausstellung hat der Künstler eine Auswahl von Skulpturen, Sound- und ortspezifischen Arbeiten zueinander in Beziehung gesetzt, die sich auf minimale Gesten und reduzierte Setzungen beschränken. Die durch zurückhaltende Inszenierungen, minimale Eingriffe und reduzierte Gesten entstehende Leere schafft Raum für die sich in der Wechselwirkung zueinander aufladende Beziehung der einzelnen Werke und öffnet damit sogleich den interpretativen Impuls für die Wahrnehmung des Betrachters, die nicht allein durch das Sehen gesteuert wird, sondern auch durch das Sich-Bewegen im Raum und das Fühlen und Hören. 


Bezugspunkt vieler Arbeiten Bałkas ist der Körper bzw. die Körperlichkeit menschlicher Existenz. War der Körper in früheren Arbeiten als Abbild vorhanden, so scheint er in den Werken seit den 1990-er Jahren eher durch seine Abwesenheit präsent zu sein. Die Spuren des Materials oder der Gesten künden sowohl von seiner An- als auch von seiner Abwesenheit. Ihr Vorhandensein verweist auf den Abwesenden, welcher zugleich aber als Anwesender imaginiert wird. Materialien wie Asche, Haare oder Salz – als das Salz der Tränen oder Schweiß – und minimalistische Formen, die an Betten oder Särge erinnern, evozieren den Vorstellungsinhalt des Körpers ohne ihn als Objekt darzustellen. Zugleich aber rufen die Spuren bestimmte Vorstellungen vom Körperlichen auf. So verbindet sich der horizontal ausgerichtete Körper mit dem Bild der Sterblichkeit, des Todes. Auch Materialien wie Asche oder Haar verweisen auf diesen Themenkreis. 


Mirosław Bałka (*1958 in Warschau, Polen) ist einer international meistbeachteten zeitgenössischen Künstler Polens. Sein seit den 1980-er Jahren kontinuierlich entwickeltes Werk setzt sich mit Themen menschlicher Existenz auseinander.


Kuratorin der Ausstellung ist Stefanie Kreuzer

Gefördert durch

Bild 1


Mirosław Bałka
48 x 24 x 21
2017
Terrazzo, Stahl, Plastik
48 x 24 x 21 cm
Courtesy der Künstler und Galleria Raffaella Cortese, Mailand

Bild 2


Mirosław Bałka
250 x 200 x 19, 2 x (60 x 40 x 14)
2001
Teppich, Salz, MDF, Plexiglas und Licht
Teppich: 250 x 200 x 19 cm, Lampen: je 60 x 40 x 14 cm
Courtesy der Künstler und Gladstone Gallery, New York und Brüssel

Bild 3


Mirosław Bałka
Bon Fire
Holz, 10 blinkende elektrische Glühbirnen
Maße variabel
Courtesy der Künstler und Dvir Gallery, Tel Aviv und Brüssel

 

Miroslaw Balka
Die Spuren

24. September – 7. Januar 2018
3

Die Ausstellung Mirosław Bałka. Die Spuren, die der Künstler in enger Zusammenarbeit mit dem Museum Morsbroich konzipiert hat, ist die dritte Ausstellung einer großen, als Trilogie angelegten Werkschau, die mit Nerve.Construction im Museum of Art in Lodz (2015) ihren Anfang nahm und mit CROSSOVER/S im Hangar Bicocca (Mailand, 2017) fortgeführt wurde. Während in Lodz Zeichnungen und Skulpturen einander gegenübergestellt und in Mailand mit 18 Installationen und Videoarbeiten eine weitläufige Industriehalle bespielt wurde, inszeniert der Künstler im Museum Morsbroich in 19 Ausstellungsräumen die Leere. 


In der Ausstellung hat der Künstler eine Auswahl von Skulpturen, Sound- und ortspezifischen Arbeiten zueinander in Beziehung gesetzt, die sich auf minimale Gesten und reduzierte Setzungen beschränken. Die durch zurückhaltende Inszenierungen, minimale Eingriffe und reduzierte Gesten entstehende Leere schafft Raum für die sich in der Wechselwirkung zueinander aufladende Beziehung der einzelnen Werke und öffnet damit sogleich den interpretativen Impuls für die Wahrnehmung des Betrachters, die nicht allein durch das Sehen gesteuert wird, sondern auch durch das Sich-Bewegen im Raum und das Fühlen und Hören. 


Bezugspunkt vieler Arbeiten Bałkas ist der Körper bzw. die Körperlichkeit menschlicher Existenz. War der Körper in früheren Arbeiten als Abbild vorhanden, so scheint er in den Werken seit den 1990-er Jahren eher durch seine Abwesenheit präsent zu sein. Die Spuren des Materials oder der Gesten künden sowohl von seiner An- als auch von seiner Abwesenheit. Ihr Vorhandensein verweist auf den Abwesenden, welcher zugleich aber als Anwesender imaginiert wird. Materialien wie Asche, Haare oder Salz – als das Salz der Tränen oder Schweiß – und minimalistische Formen, die an Betten oder Särge erinnern, evozieren den Vorstellungsinhalt des Körpers ohne ihn als Objekt darzustellen. Zugleich aber rufen die Spuren bestimmte Vorstellungen vom Körperlichen auf. So verbindet sich der horizontal ausgerichtete Körper mit dem Bild der Sterblichkeit, des Todes. Auch Materialien wie Asche oder Haar verweisen auf diesen Themenkreis. 


Mirosław Bałka (*1958 in Warschau, Polen) ist einer international meistbeachteten zeitgenössischen Künstler Polens. Sein seit den 1980-er Jahren kontinuierlich entwickeltes Werk setzt sich mit Themen menschlicher Existenz auseinander.


Kuratorin der Ausstellung ist Stefanie Kreuzer

Gefördert durch

Bild 1


Mirosław Bałka
48 x 24 x 21
2017
Terrazzo, Stahl, Plastik
48 x 24 x 21 cm
Courtesy der Künstler und Galleria Raffaella Cortese, Mailand

Bild 2


Mirosław Bałka
250 x 200 x 19, 2 x (60 x 40 x 14)
2001
Teppich, Salz, MDF, Plexiglas und Licht
Teppich: 250 x 200 x 19 cm, Lampen: je 60 x 40 x 14 cm
Courtesy der Künstler und Gladstone Gallery, New York und Brüssel

Bild 3


Mirosław Bałka
Bon Fire
Holz, 10 blinkende elektrische Glühbirnen
Maße variabel
Courtesy der Künstler und Dvir Gallery, Tel Aviv und Brüssel

 

Veranstaltungen

Poetry Slam. Sehen! Erinnern!
6. Mai, 16. Mai

Der Poetry Slam findet im Rahmen der Morsbroicher Kunsttage statt. In dieser Zeit läuft im Museum Morsbroich die Einzelausstellung „zusehends“ des Schweizer Künstlers Eric Lanz. Seine Kunst umfasst zeitbasierte, lineare und nicht-lineare Videoarbeiten bis hin zu komplexen, interaktiven Installationen und Fotoarbeiten. In Anlehnung an den Titel der Ausstellung und des Ausstellungsprojekts steht der Poetry Slam unter dem Motto „Sehen! Erinnern!“ – zwei Aufforderungen zu handeln!

Walk & Talk
18. Mai

Rundgang durch die Ausstellung „Eric Lanz. zusehends“ mit Eric Lanz und Fritz Emslander (Kurator)

 

Sonntags, 12 Uhr

18. Mai (Kunsttage), 10. August (Finissage)

 

Abb.: Eric Lanz, durchgehend, 2015, Videoinstallation mit 2 synchronisierten Projektionen und Ton, 20 Min., Ausstellungsansicht Moderne Galerie, Saarlandmuseum, Saarbrücken; © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Artist Talk Eric Lanz
27. April

Moderation: Fritz Emslander (Kurator)

 

Sonntag, 27. April, 14 Uhr

 

Abb.: Eric Lanz, La pâte (Der Teig), 2000, Pseudo-interaktives Video, Ton, 26 Min. (Still), Museum Morsbroich, Leverkusen; © VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Kunstgenuss Kunst, Kaffee und Kuchen
6. Mai, 17. Juni, 8. Juli, 12. August

Dienstags, 14:30–16:30 Uhr

6.05., 17.06., 8.07., 12.08

 

Nach einer Führung durch unsere aktuelle Ausstellung mit Sigrid Ernst-Fuchs (Kunsthistorikerin) laden wir Sie zu unserer Kaffeetafel ein. Bei Kaffee und Kuchen können Sie Ihre Eindrücke mit den anderen Teilnehmer:innen austauschen.

 

12,50 € (Eintritt, Führung, Kaffee & Kuchen)

 

Wir bitten um Anmeldung bis Freitag, 12 Uhr

(Bitte hinterlassen Sie Ihre Rückrufnummer)

T +49 214/406-4510

claudia.leyendecker@museum-morsbroich.de

 

Sie möchten mit Ihrer Gruppe einen individuellen Termin buchen? Sprechen Sie uns gerne an!

 

Abbildung: Robin Page, Survival loaf a-la Marie Antoinette, 1970, Aquarell, Gouache, Sammlung Museum Morsbroich, Leverkusen © Robin Page