Burkhard Damm, toteBlattSammlung, 1999
Der GartenarchitektBurkhard Damm befasste sich während des Studiums der Landschaftsplanung in Hannover in den Neunzigerjahren mit Porzellan. Dabei entstand seine riesige toteBlattSammlung. Im parklabyr zeigt das Museum Morsbroich die hauchfeinen Blätter zum ersten Mal seit ihrer Entstehung.
Arrangiert zu einem weißen Feld im Gartenzimmer des Schlosses, holen die präzisen Abgüsse von fast schmerzhafter Zartheit die fragile Natur des Parks in das Schloss hinein. Die Mehrzahl der Keramiken sind Abformungen von Blättern des Haselbaums, von dem zahlreiche Exemplare die Wege des äußeren Schlossparks säumen. Nah am Boden ausgebreitet, erinnert die Installation zunächst an die Bodenarbeiten des Minimal-Künstlers Richard Long und spielt zugleich an die Formsprache des Gartenteppichs an, der im Bereich des Islam traditionell den Paradiesgarten in Heim, Zelt oder Palast holt. Doch so sehr der Teppich auch locken mag, dieses Weiß ist zerbrechlich und würde von der kleinsten Berührung zerstört.
Burkhard Damm interessiert an der Übersetzung organischer Naturmaterialien in Skulptur der Aspekt der prekären Vergänglichkeit des Lebens. Seine Arbeit deckt verborgene Verbindungen zwischen Forschung und Kunst auf, zwischen Leichtigkeit des Rokokos und poetischem Ernst der Aufklärung, zwischen Chinoiserie und Moderne, und stellt diese offenen Fragen in den Raum – als Fragen, die in der Krise der Moderne dringlich neu verhandelt werden.
Burkhard Damm hat über zwei Jahrzehnte die Museumsinsel Hombroich landschaftsplanerisch betreut und die Raketenstation geplant (vgl. www.damm-refugium.de/rheinische-post ). Brandaktuell wurde er mit dem 1. Preis des renommierten Wettbewerbs GÄRTEN DES JAHRES 2025 ausgezeichnet – für den Krefelder Privatgarten „Was Weite bedeutet“(vgl. www.damm-refugium.de/garten-wildformal ).
Weitere Informationen unter www.damm-refugium.de/tote-blatt-sammlung