Der flexible Plan
Das Rokoko in der Gegenwartskunst

23. September – 6. Januar 2019

Die künstlerischen Projekte von Francis Alÿs entwickeln sich über mediale Grenzen hinweg (Zeichnungen, Malereien, Aktionen, Fotografien, Filmen und Installationen) und meist über einen längeren Zeitraum. Die Geschichten, die er erzählt, und die Bilder, die er für diese Geschichten findet, zeugen von sensiblen Beobachtungen des menschlichen Seins in urbanen Kontexten.  Oftmals tritt er selbst als Protagonist in Aktion, wenn er den „Raum“ durch-schreitet, Handlungen vollführt, die knapp an der Grenze des Banalen oder des Paradoxen entlangschlittern. Und dennoch werden in seinen Kunstwerken diese scheinbar alltäglichen Gesten zu Metaphern von etwas Grundsätzlichem. Problematiken, die unsere Gesellschaft im 21. Jahrhundert betreffen wie beispielweise Migration und das Ziehen von Grenzen oder auch die Auswirkungen der Globalisierung, finden darin einen mehrfach gebrochenen Wi-derhall.

Mit sozialkritischen Aktionen und Studien, simplen Gesten und poetischen Interventionen agiert Alÿs ähnlich wie Joseph Beuys am Berührungspunkt von Kunst und Gesellschaft, indem er entweder die Dinge und mithin gesellschaftliche Normen in Bewegung setzt oder sich selbst als Spaziergänger in die Welt einschreibt. Die einfachen, fast lapidaren künstleri-schen Gesten stehen oftmals im Kontrast zu den komplexen Verweisen, die seine Werke aus-zeichnen und die den Bogen zu aktuellen gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Fra-gestellungen schlagen. Alltägliche Lebenswirklichkeiten und gesellschaftliche Ordnungssys-teme, die ihren Ursprung in der Rationalität der westlichen Moderne besitzen, werden mit konkurrierenden Modellen konfrontiert. Im zentralen Motiv von Mexico City, der komplexen lateinamerikanischen Megametropole, koexistieren und kollidieren die Systeme in grandio-sen Bildern und zeigen das Paradoxe des Zusammentreffens zweier Wirklichkeiten. Die Stadt, die Alÿs seit Jahren zu seinem Lebens- und Arbeitsmittelpunkt gemacht hat, ist ihm Inspirationsort für seine von Ambivalenz und Vieldeutigkeit geprägten Arbeiten.

Die Ausstellung Francis Alÿs. The Private View – Werke in deutschen Sammlungen im Museum Morsbroich zeigt den Künstler als einen genialen Schöpfer von Bildern, die unter-schiedliche Bereiche unserer Welt über politische, gesellschaftliche und kulturelle „Verstri-ckungen“ miteinander verbinden und damit unsere Sichtweise verändern und zu komplexen Interpretationen führen. Indem simpelste alltägliche Gesten auf globale politische Ord-nungssysteme verweisen, wird ALLES bedeutsam und ALLES miteinander verknüpft.  

Die Einzelpräsentation im Museum Morsbroich, in der frühe und auch selten gezeigte Werke des Künstlers zu sehen sein werden, entsteht in enger Zusammenarbeit mit privaten Sammlungen sowie institutionellen Leihgebern.

Francis Alÿs (*1959 in Belgien) gehört zu den bekanntesten zeitgenössischen Künstlern sei-ner Generation.

Kuratorin der Ausstellung war Stefanie Kreuzer

Gefördert durch

 

Bild 1

Untitled, 1995
Malerei und Enkaustik auf Leinen, 23,7 x 18,6 cm
Privatsammlung Deutschland

Bild 2

Ohne Titel, ca. 1990
Öl auf Leinen
20,5 x 26 cm
Privatsammlung

Bild 3

Zocalo, Mai 22, 1999
1999
In Zusammenarbeit mit Rafael Ortega, Mexico City
Video / Dauer: von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang
Courtesy der Künstler und die Galerie Peter Kilchmann, Zürich

Der flexible Plan
Das Rokoko in der Gegenwartskunst

23. September – 6. Januar 2019

Die künstlerischen Projekte von Francis Alÿs entwickeln sich über mediale Grenzen hinweg (Zeichnungen, Malereien, Aktionen, Fotografien, Filmen und Installationen) und meist über einen längeren Zeitraum. Die Geschichten, die er erzählt, und die Bilder, die er für diese Geschichten findet, zeugen von sensiblen Beobachtungen des menschlichen Seins in urbanen Kontexten.  Oftmals tritt er selbst als Protagonist in Aktion, wenn er den „Raum“ durch-schreitet, Handlungen vollführt, die knapp an der Grenze des Banalen oder des Paradoxen entlangschlittern. Und dennoch werden in seinen Kunstwerken diese scheinbar alltäglichen Gesten zu Metaphern von etwas Grundsätzlichem. Problematiken, die unsere Gesellschaft im 21. Jahrhundert betreffen wie beispielweise Migration und das Ziehen von Grenzen oder auch die Auswirkungen der Globalisierung, finden darin einen mehrfach gebrochenen Wi-derhall.

Mit sozialkritischen Aktionen und Studien, simplen Gesten und poetischen Interventionen agiert Alÿs ähnlich wie Joseph Beuys am Berührungspunkt von Kunst und Gesellschaft, indem er entweder die Dinge und mithin gesellschaftliche Normen in Bewegung setzt oder sich selbst als Spaziergänger in die Welt einschreibt. Die einfachen, fast lapidaren künstleri-schen Gesten stehen oftmals im Kontrast zu den komplexen Verweisen, die seine Werke aus-zeichnen und die den Bogen zu aktuellen gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Fra-gestellungen schlagen. Alltägliche Lebenswirklichkeiten und gesellschaftliche Ordnungssys-teme, die ihren Ursprung in der Rationalität der westlichen Moderne besitzen, werden mit konkurrierenden Modellen konfrontiert. Im zentralen Motiv von Mexico City, der komplexen lateinamerikanischen Megametropole, koexistieren und kollidieren die Systeme in grandio-sen Bildern und zeigen das Paradoxe des Zusammentreffens zweier Wirklichkeiten. Die Stadt, die Alÿs seit Jahren zu seinem Lebens- und Arbeitsmittelpunkt gemacht hat, ist ihm Inspirationsort für seine von Ambivalenz und Vieldeutigkeit geprägten Arbeiten.

Die Ausstellung Francis Alÿs. The Private View – Werke in deutschen Sammlungen im Museum Morsbroich zeigt den Künstler als einen genialen Schöpfer von Bildern, die unter-schiedliche Bereiche unserer Welt über politische, gesellschaftliche und kulturelle „Verstri-ckungen“ miteinander verbinden und damit unsere Sichtweise verändern und zu komplexen Interpretationen führen. Indem simpelste alltägliche Gesten auf globale politische Ord-nungssysteme verweisen, wird ALLES bedeutsam und ALLES miteinander verknüpft.  

Die Einzelpräsentation im Museum Morsbroich, in der frühe und auch selten gezeigte Werke des Künstlers zu sehen sein werden, entsteht in enger Zusammenarbeit mit privaten Sammlungen sowie institutionellen Leihgebern.

Francis Alÿs (*1959 in Belgien) gehört zu den bekanntesten zeitgenössischen Künstlern sei-ner Generation.

Kuratorin der Ausstellung war Stefanie Kreuzer

Gefördert durch

 

Bild 1

Untitled, 1995
Malerei und Enkaustik auf Leinen, 23,7 x 18,6 cm
Privatsammlung Deutschland

Bild 2

Ohne Titel, ca. 1990
Öl auf Leinen
20,5 x 26 cm
Privatsammlung

Bild 3

Zocalo, Mai 22, 1999
1999
In Zusammenarbeit mit Rafael Ortega, Mexico City
Video / Dauer: von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang
Courtesy der Künstler und die Galerie Peter Kilchmann, Zürich

Veranstaltungen

David Semper – SENTENZEN Morsbroich
2. April

11.30 Uhr
 

Artist Talk & Walk

Rundgang & Künstlergespräch im Rahmen des Projekts »22/23: spielzeit«

Moderation: Thekla Zell

Gemeinsamer Rundgang durch die aktuell von David Semper bespielten Räume im Rahmen des Projekts »22/23: spielzeit« & anschließendes Künstlergespräch...

Die Museumsflöhe – mit Kleinkindern ins Museum Morsbroich
22. März, 22. März, 29. März, 5. April, 12. April, 19. April, 26. April

Mittwochs, 9:30 bis 11 Uhr

Mit den Museumsflöhen wird es wuselig und trubelig im Museum Morsbroich! Denn jeden Mittwochmorgen treffen sich hier Kleinkinder mit ihren Eltern.

Für die Kinder ist es eine erste spielerische Begegnung mit den Skulpturen im Schlosspark und der Kunst im Museum, für die Erwachsenen eine Möglichkeit für einen entspannten Museumsbesuch mit Kindern und den Austausch mit anderen Eltern...

Die Schlossgespenster – der Kunstklub für Kinder ab 6 Jahren
21. März, 18. April, 2. Mai, 14. Mai


Dienstags, alle 14 Tage
16:30 – 18:00 Uhr

Sonderprojekt
Der Morsbroicher Schlossgespenster Anzeiger

Ab dem 7. Februar startet ein neues Sonderprojekt der Schlossgespenster: Der Kunstklub entwickelt gemeinsam mit Frank Weiffen vom Leverkusener Anzeiger eine Museumszeitung. Die Kinder bekommen Einblick in den Beruf des Zeitungsjournalisten, erfahren, welche Formen der Berichterstattung es gibt und schreiben und gestalten die Zeitung ...

Familienführung
2. April, 7. Mai


Jeden 1. Sonntag im Monat um 14 Uhr schauen wir in die Ausstellung, stellen uns Fragen, wundern uns, staunen und schmunzeln gemeinsam.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung ...