Der Katalysator
Joseph Beuys und Demokratie heute

2. Mai – 29. August 2021
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Joseph Beuys, Eine Straßenaktion, 1971
Aktion im Rahmen des von Dietmar Schneider organisierten Projekts Aktuelle Kunst Hohe Straße, Köln, 18.06.1971 © VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Foto: Bernd Jansen

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Henrike Naumann, Das Reich, 2017, Installationsansicht Kronprinzenpalais 3. Berliner Herbstsalon Maxim Gorki Theater Berlin
Foto: Ladislav Zajac, Courtesy Henrike Naumann und KOW, Berlin

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Karolina Jabłońska, Screaming people, 2017, Öl auf Leinwand, 170 × 190 cm,
Courtesy of the artist, Tomasz Pasiek und Raster Gallery

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Ahmet Öğüt, Stones to throw, 2011, Installation, Korrespondenz und Public Art Project;
bemalte Steine, Sockel, Fotos, FedEx Rechnungen
Orte: Lissabon und in den Straßen von Diyarbakir, Maße variabel, Foto: Askin Adan, Courtesy of the artist

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DER KATALYSATOR
Joseph Beuys und Demokratie heute
2. Mai – 29. August 2021

Mit Arbeiten von Marwa Arsanios, Yael Bartana, Joseph Beuys, John Bock, Zuzanna Czebatul, Karolina Jabłonska, Nikita Kadan, Honorata Martin, Henrike Naumann, Ahmet Öğüt, Marcel Odenbach, Mario Pfeifer, Tracey Rose, Christoph Schlingensief, Paul Sochacki, Alex Wissel & Jan Bonny und Yarema & Himey

In den Naturwissenschaften werden mit dem Begriff Katalysator Stoffe bezeichnet, die eine chemische Reaktion verstärken und beschleunigen, ohne dabei selbst verbraucht zu werden. Bezieht man diese Aussage auf die Kunst, wird sie zu einem kulturellen Werkzeug, das gesellschaftliche Entwicklungen befeuert. Vor diesem Hintergrund beleuchtet die Ausstellung Der Katalysator. Joseph Beuys und Demokratie heute zum einen die vielschichtigen Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Politik. Zum anderen zeigt sie die zahlreichen Verbindungslinien auf, die sich von den Arbeiten zeitgenössischer Künstler*innen zur politisch engagierten Kunst von Joseph Beuys (1921–1986) ziehen lassen.

Im Erdgeschoss des Museums sind zwei raumgreifende Installationen von Joseph Beuys zu sehen, die sich als Dauerleihgaben aus Privatbesitz in der Sammlung des Museum Morsbroich befinden. Im Rahmen der Arbeit Eine Straßenaktion (1971) diskutierte Beuys mit dem sich zum Teil spontan versammelnden Publikum die Vorteile einer direkten Demokratie, deren Verwirklichung ihm ein zentrales politisches Anliegen war. Mit Halbzeit (1984) wurden wiederum drei Projekte dokumentiert, an denen unterschiedliche Personengruppen beteiligt waren und die zum Zeitpunkt der Zusammenstellung des Materials angetrieben oder durchgeführt wurden. Beide Arbeiten spiegeln Beuysʼ Interesse für Prozess, Kollektivität und Aktivismus sowie die Idee eines erweiterten Kunstbegriffs im Sinne der Sozialen Plastik wider.

Durch die zeitgenössischen Positionen, die im ersten Obergeschoss präsentiert werden und einen gleichwertigen Gegenpol zu den beiden Beuys-Installationen bilden, wird die künstlerische Praxis von Joseph Beuys aus einer gegenwärtigen Perspektive reflektiert. In Anbetracht der zahlreichen Krisen unserer Zeit erscheint die Koalition aus Kunst und Politik nach Beuys’schem Vorbild ebenso naheliegend wie kompliziert. Gerade darin offenbart sich ihre besondere Relevanz – die Kunst ist eine mögliche Reaktion auf nicht mehr nur lokale oder nationale, sondern grenzübergreifende und globale Problemlagen.

Die Ausstellung wirft damit Fragen auf, die über eine rein rationale Sichtweise unseres politischen Systems hinausgehen und in den privaten, emotionalen Bereich hineinreichen: Wie werden Gefühle und Stimmungen sowohl durch Kunst als auch Politik verstärkt, erzeugt und genutzt? Wie steht es heute um unser Verständnis von Demokratie? Inwiefern kann Kunst der Katalysator für gesellschaftliche und politische Veränderung sein?


Kuratiert von Ania Czerlitzki (Ausstellungskuratorin)

 

 


Eine kurze Tour der Kuratorin durch die Ausstellung sowie die Videobotschaften der Eröffnungsredner*in finden Sie im Folgenden.

 

 

 

 


Rundgang durch die Ausstellung mit Kuratorin Ania Czerlitzki

 

 


Grußwort von Uwe Richrath,
Oberbürgermeister der Stadt Leverkusen

 

 


Grußwort von Markus Grawe,
Vorsitzender des Vorstandes der Stadt Leverkusen

 

 


Grußwort von Dr. Fritz Emslander,
Stellvertretender Direktor Museum Morsbroich

 

 


Einführendes Gespräch mit Ania Czerlitzki,
Kuratorin der Ausstellung

 

 

 

 

 

Die Ausstellung findet im Rahmen des Jubiläums beuys 2021.
100 jahre joseph beuys statt.

 

 

Gefördert:

 

Der Katalysator
Joseph Beuys und Demokratie heute

2. Mai – 29. August 2021
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Joseph Beuys, Eine Straßenaktion, 1971
Aktion im Rahmen des von Dietmar Schneider organisierten Projekts Aktuelle Kunst Hohe Straße, Köln, 18.06.1971 © VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Foto: Bernd Jansen

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Henrike Naumann, Das Reich, 2017, Installationsansicht Kronprinzenpalais 3. Berliner Herbstsalon Maxim Gorki Theater Berlin
Foto: Ladislav Zajac, Courtesy Henrike Naumann und KOW, Berlin

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Karolina Jabłońska, Screaming people, 2017, Öl auf Leinwand, 170 × 190 cm,
Courtesy of the artist, Tomasz Pasiek und Raster Gallery

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Ahmet Öğüt, Stones to throw, 2011, Installation, Korrespondenz und Public Art Project;
bemalte Steine, Sockel, Fotos, FedEx Rechnungen
Orte: Lissabon und in den Straßen von Diyarbakir, Maße variabel, Foto: Askin Adan, Courtesy of the artist

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DER KATALYSATOR
Joseph Beuys und Demokratie heute
2. Mai – 29. August 2021

Mit Arbeiten von Marwa Arsanios, Yael Bartana, Joseph Beuys, John Bock, Zuzanna Czebatul, Karolina Jabłonska, Nikita Kadan, Honorata Martin, Henrike Naumann, Ahmet Öğüt, Marcel Odenbach, Mario Pfeifer, Tracey Rose, Christoph Schlingensief, Paul Sochacki, Alex Wissel & Jan Bonny und Yarema & Himey

In den Naturwissenschaften werden mit dem Begriff Katalysator Stoffe bezeichnet, die eine chemische Reaktion verstärken und beschleunigen, ohne dabei selbst verbraucht zu werden. Bezieht man diese Aussage auf die Kunst, wird sie zu einem kulturellen Werkzeug, das gesellschaftliche Entwicklungen befeuert. Vor diesem Hintergrund beleuchtet die Ausstellung Der Katalysator. Joseph Beuys und Demokratie heute zum einen die vielschichtigen Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Politik. Zum anderen zeigt sie die zahlreichen Verbindungslinien auf, die sich von den Arbeiten zeitgenössischer Künstler*innen zur politisch engagierten Kunst von Joseph Beuys (1921–1986) ziehen lassen.

Im Erdgeschoss des Museums sind zwei raumgreifende Installationen von Joseph Beuys zu sehen, die sich als Dauerleihgaben aus Privatbesitz in der Sammlung des Museum Morsbroich befinden. Im Rahmen der Arbeit Eine Straßenaktion (1971) diskutierte Beuys mit dem sich zum Teil spontan versammelnden Publikum die Vorteile einer direkten Demokratie, deren Verwirklichung ihm ein zentrales politisches Anliegen war. Mit Halbzeit (1984) wurden wiederum drei Projekte dokumentiert, an denen unterschiedliche Personengruppen beteiligt waren und die zum Zeitpunkt der Zusammenstellung des Materials angetrieben oder durchgeführt wurden. Beide Arbeiten spiegeln Beuysʼ Interesse für Prozess, Kollektivität und Aktivismus sowie die Idee eines erweiterten Kunstbegriffs im Sinne der Sozialen Plastik wider.

Durch die zeitgenössischen Positionen, die im ersten Obergeschoss präsentiert werden und einen gleichwertigen Gegenpol zu den beiden Beuys-Installationen bilden, wird die künstlerische Praxis von Joseph Beuys aus einer gegenwärtigen Perspektive reflektiert. In Anbetracht der zahlreichen Krisen unserer Zeit erscheint die Koalition aus Kunst und Politik nach Beuys’schem Vorbild ebenso naheliegend wie kompliziert. Gerade darin offenbart sich ihre besondere Relevanz – die Kunst ist eine mögliche Reaktion auf nicht mehr nur lokale oder nationale, sondern grenzübergreifende und globale Problemlagen.

Die Ausstellung wirft damit Fragen auf, die über eine rein rationale Sichtweise unseres politischen Systems hinausgehen und in den privaten, emotionalen Bereich hineinreichen: Wie werden Gefühle und Stimmungen sowohl durch Kunst als auch Politik verstärkt, erzeugt und genutzt? Wie steht es heute um unser Verständnis von Demokratie? Inwiefern kann Kunst der Katalysator für gesellschaftliche und politische Veränderung sein?


Kuratiert von Ania Czerlitzki (Ausstellungskuratorin)

 

 


Eine kurze Tour der Kuratorin durch die Ausstellung sowie die Videobotschaften der Eröffnungsredner*in finden Sie im Folgenden.

 

 

 

 


Rundgang durch die Ausstellung mit Kuratorin Ania Czerlitzki

 

 


Grußwort von Uwe Richrath,
Oberbürgermeister der Stadt Leverkusen

 

 


Grußwort von Markus Grawe,
Vorsitzender des Vorstandes der Stadt Leverkusen

 

 


Grußwort von Dr. Fritz Emslander,
Stellvertretender Direktor Museum Morsbroich

 

 


Einführendes Gespräch mit Ania Czerlitzki,
Kuratorin der Ausstellung

 

 

 

 

 

Die Ausstellung findet im Rahmen des Jubiläums beuys 2021.
100 jahre joseph beuys statt.

 

 

Gefördert:

 

Veranstaltungen

Es gibt kein Wort... Annäherungen an ein Gefühl
14. April

15 Uhr

Eröffnung der Ausstellung.

Informations- veranstaltung
18. April

für Leherer:innen / Erzieher:innen und Multiplikatoren zur Ausstellung "Es gibt kein Wort..."

Kunstvermittlerin Lucia Riemenschnitter führt sie gern in die aktuelle Ausstellung ein und steht für Fragen zur Verfügung.

  • Eintritt frei
  • ab 16 Uhr
Malen im Schloss
28. März, 4. April, 11. April, 18. April, 25. April

Das Schloss Morsbroich ist ein spannender Ort in Leverkusen, der mit dem Museum, dem Kunstverein und der Kunstvermittlung alle Kunstinteressierten magisch anzieht. Darum freuen wir uns, dass wir mit den Jugendkunstgruppen im neuen Kursjahr dort auch einem Kurs anbieten können....

Dem schwarzen Hund die Kunst erklären

Du bist von Depressionen betroffen und interessierst dich für Kunst? Dann werde Teil des Projekts Dem schwarzen Hund die Kunst erklären...