Das ›gegnwärtige Museum‹
— eine Gebrauchsanregung —

 

Das Museum Morsbroich möchte ein Ort des geistvollen Genusses und des lustvollen Erkennens sein. Anders als beim Discounter oder vor dem Fernseher sind Sie als Besucher*in in unserem Haus nicht als passiver Konsument oder selbst genügsame Kundin gefragt. Wir brauchen Ihre Neugier.

Wir wollen Ihnen nicht vorschreiben, wie Sie zu sehen haben. Vernachlässigen Sie einmal die Ausschilderungen, die bewusst nicht neben den Werken hängen, sondern auf Saalzetteln vor dem jeweiligen Ausstellungsraum Ihnen zur Mitnahme zur Verfügung hängen. Fragen Sie nicht zuerst nach Künstler*in, Titel oder Entstehungsjahr, denken Sie nicht an teils exorbitante Wertzuschreibungen des Kunsthandels. Geben Sie dem jeweiligen Werk, dem jeweiligen Raum Zeit. Stellen Sie sich dem sinnlichen Ereignis.

Jede Gesellschaft braucht den kritisch-reflektierenden Blick in ihre Geschichte, um Zukunft verantwortungsvoll gestalten zu können. Diesem Anspruch kann sich auch ein Museum für Gegenwartskunst nicht verschließen. Morsbroich möchte Sie als Betrachter*in dazu verleiten, mit einer neuen Perspektive auch auf das schon Bekannte zu schauen. Denn wir verstehen das Museum nicht als ein Lager toter Dinge, sondern als einen Ort für Zukunft, von dem aus eine Neuerzählung beginnen kann. Nicht das Entstehungsjahr eines Kunstwerks steht hier im Fokus, sondern seine mögliche Relevanz für uns heutige Betrachter*innen. Wie können wir aus Gestern und Heute ein Morgen machen?

Die Frage, warum das eine Werk neben eben diesen anderen hängt, warum diese oder jene Konstellation in einem Raum zusammen findet, was die einzelnen Zimmer miteinander zu tun haben, stellt sich neu. Fragen Sie sich: Wo bilden sich Distanzen, wo Nähen? Welche Dialoge öffnen sich in den Zwischenräumen?

Morsbroich setzt auf den Dialog – also die Inszenierung von Begegnungen zwischen verschiedenen Kunstwerken und zwischen Kunstwerken und Ihnen als Besucher*in. Trauen Sie Ihren Sinnen, gehen Sie ins Gespräch mit den Werken, vor allem mit denen, die Ihnen zunächst fremd erscheinen. Das Kunstwerk gewinnt seine Gegenwart nur durch Sie.

Wie aber ist diese Gegenwart beschaffen und warum steckt hierin auch eine politische Dimension? In dieser Gegenwärtigkeit, die in der Regel eine gedehnte Gegenwart ist, also eine lange Weile, können Sie Ihre innere Geschwindigkeit so einzustellen, dass Sie überhaupt wieder zu einer Erfahrung befähigt werden – eine Fähigkeit, die uns in Zeiten systematisch produzierter niedriger Aufmerksamkeiten gezielt genommen wird. Wir möchten Sie einladen, sich und der Kunst Zeit für überraschende, irritierende, auch ›schöne‹ Erfahrungen zu geben. (Sinnliche) Erfahrungen können Haltungen bestätigen, bewusst machen oder auch um- widmen. Nur aus Haltungen können Handlungen entstehen.

Der zunehmenden Verrohung unserer Gesellschaft, gerade auch der öffentlichen Diskurse, stellt sich Morsbroich als ein Ort entgegen, an dem auch Fragiles erprobt werden kann, an dem auch leise Töne noch gehört werden können. Neben Ihrer Neugier bitten wir Sie deshalb um Ihre Achtsamkeit im Umgang mit den ausgestellten Werken.
Genießen Sie Ihren Besuch!

Das ›gegnwärtige Museum‹
— eine Gebrauchsanregung —

 

Das Museum Morsbroich möchte ein Ort des geistvollen Genusses und des lustvollen Erkennens sein. Anders als beim Discounter oder vor dem Fernseher sind Sie als Besucher*in in unserem Haus nicht als passiver Konsument oder selbst genügsame Kundin gefragt. Wir brauchen Ihre Neugier.

Wir wollen Ihnen nicht vorschreiben, wie Sie zu sehen haben. Vernachlässigen Sie einmal die Ausschilderungen, die bewusst nicht neben den Werken hängen, sondern auf Saalzetteln vor dem jeweiligen Ausstellungsraum Ihnen zur Mitnahme zur Verfügung hängen. Fragen Sie nicht zuerst nach Künstler*in, Titel oder Entstehungsjahr, denken Sie nicht an teils exorbitante Wertzuschreibungen des Kunsthandels. Geben Sie dem jeweiligen Werk, dem jeweiligen Raum Zeit. Stellen Sie sich dem sinnlichen Ereignis.

Jede Gesellschaft braucht den kritisch-reflektierenden Blick in ihre Geschichte, um Zukunft verantwortungsvoll gestalten zu können. Diesem Anspruch kann sich auch ein Museum für Gegenwartskunst nicht verschließen. Morsbroich möchte Sie als Betrachter*in dazu verleiten, mit einer neuen Perspektive auch auf das schon Bekannte zu schauen. Denn wir verstehen das Museum nicht als ein Lager toter Dinge, sondern als einen Ort für Zukunft, von dem aus eine Neuerzählung beginnen kann. Nicht das Entstehungsjahr eines Kunstwerks steht hier im Fokus, sondern seine mögliche Relevanz für uns heutige Betrachter*innen. Wie können wir aus Gestern und Heute ein Morgen machen?

Die Frage, warum das eine Werk neben eben diesen anderen hängt, warum diese oder jene Konstellation in einem Raum zusammen findet, was die einzelnen Zimmer miteinander zu tun haben, stellt sich neu. Fragen Sie sich: Wo bilden sich Distanzen, wo Nähen? Welche Dialoge öffnen sich in den Zwischenräumen?

Morsbroich setzt auf den Dialog – also die Inszenierung von Begegnungen zwischen verschiedenen Kunstwerken und zwischen Kunstwerken und Ihnen als Besucher*in. Trauen Sie Ihren Sinnen, gehen Sie ins Gespräch mit den Werken, vor allem mit denen, die Ihnen zunächst fremd erscheinen. Das Kunstwerk gewinnt seine Gegenwart nur durch Sie.

Wie aber ist diese Gegenwart beschaffen und warum steckt hierin auch eine politische Dimension? In dieser Gegenwärtigkeit, die in der Regel eine gedehnte Gegenwart ist, also eine lange Weile, können Sie Ihre innere Geschwindigkeit so einzustellen, dass Sie überhaupt wieder zu einer Erfahrung befähigt werden – eine Fähigkeit, die uns in Zeiten systematisch produzierter niedriger Aufmerksamkeiten gezielt genommen wird. Wir möchten Sie einladen, sich und der Kunst Zeit für überraschende, irritierende, auch ›schöne‹ Erfahrungen zu geben. (Sinnliche) Erfahrungen können Haltungen bestätigen, bewusst machen oder auch um- widmen. Nur aus Haltungen können Handlungen entstehen.

Der zunehmenden Verrohung unserer Gesellschaft, gerade auch der öffentlichen Diskurse, stellt sich Morsbroich als ein Ort entgegen, an dem auch Fragiles erprobt werden kann, an dem auch leise Töne noch gehört werden können. Neben Ihrer Neugier bitten wir Sie deshalb um Ihre Achtsamkeit im Umgang mit den ausgestellten Werken.
Genießen Sie Ihren Besuch!

Veranstaltungen

David Semper – SENTENZEN Morsbroich
2. April

11.30 Uhr
 

Artist Talk & Walk

Rundgang & Künstlergespräch im Rahmen des Projekts »22/23: spielzeit«

Moderation: Thekla Zell

Gemeinsamer Rundgang durch die aktuell von David Semper bespielten Räume im Rahmen des Projekts »22/23: spielzeit« & anschließendes Künstlergespräch...

Die Museumsflöhe – mit Kleinkindern ins Museum Morsbroich
22. März, 22. März, 29. März, 5. April, 12. April, 19. April, 26. April

Mittwochs, 9:30 bis 11 Uhr

Mit den Museumsflöhen wird es wuselig und trubelig im Museum Morsbroich! Denn jeden Mittwochmorgen treffen sich hier Kleinkinder mit ihren Eltern.

Für die Kinder ist es eine erste spielerische Begegnung mit den Skulpturen im Schlosspark und der Kunst im Museum, für die Erwachsenen eine Möglichkeit für einen entspannten Museumsbesuch mit Kindern und den Austausch mit anderen Eltern...

Die Schlossgespenster – der Kunstklub für Kinder ab 6 Jahren
21. März, 18. April, 2. Mai, 14. Mai


Dienstags, alle 14 Tage
16:30 – 18:00 Uhr

Sonderprojekt
Der Morsbroicher Schlossgespenster Anzeiger

Ab dem 7. Februar startet ein neues Sonderprojekt der Schlossgespenster: Der Kunstklub entwickelt gemeinsam mit Frank Weiffen vom Leverkusener Anzeiger eine Museumszeitung. Die Kinder bekommen Einblick in den Beruf des Zeitungsjournalisten, erfahren, welche Formen der Berichterstattung es gibt und schreiben und gestalten die Zeitung ...

Familienführung
2. April, 7. Mai


Jeden 1. Sonntag im Monat um 14 Uhr schauen wir in die Ausstellung, stellen uns Fragen, wundern uns, staunen und schmunzeln gemeinsam.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung ...